Online-Shopping per Kreditkarte: Tipps für Ihre Sicherheit

Online-Shopping per Kreditkarte: Tipps für Ihre Sicherheit

Eine kostenlose Kreditkarte kann nicht nur stationär eingesetzt werden, sondern auch im Internet. Gerade bei Hotelbuchungen oder dem Mieten von Autos – vor allem im Ausland – ist eine Karte von Visa, Mastercard oder American Express beinahe unerlässlich. Welche Besonderheiten Sie dabei beachten müssen, erklären wir im folgenden Ratgeber-Text.

Online-Shopping per Kreditkarte: Tipps für Ihre Sicherheit

Worauf Sie bei Kreditkarten immer achten sollten

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Allgemein sollten Sie Ihre kostenlose Kreditkarte, wenn möglich, nie aus der Hand geben. Denn sonst können die für die Zahlung notwendigen Daten in falsche Hände gelangen.

Müssen Sie Ihre Kreditkarte beim Bezahlen doch einmal aushändigen, lassen Sie die Karte von Visa, Mastercard oder American Express (Amex) besser nicht aus den Augen. 

Tipps zur Vorbereitung Ihrer Online-Kreditkartenzahlung

Schon vor einem Online-Kauf per Kreditkarte gibt es zahlreiche Punkte, die Sie beachten und prüfen sollten, um ein hohes Maß an Sicherheit bei Ihrer Online-Zahlung zu gewährleisten.

Auf aktuelle Software achten

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Das verwendete Gerät – egal, ob PC, Laptop, Tablet, Smartphone, usw. – sollte immer auf dem aktuellsten Stand sein. Das heißt, dass das Betriebssystem sowie das Antiviren-Programm und der Browser stets das neueste Update verwenden sollten.

Damit können Sie die Wahrscheinlichkeit eines Missbrauchs Ihrer Daten weiter reduzieren. Diese Hinweise gelten nicht nur für das Online-Shopping per Kreditkarte, sondern auch generell für die Nutzung von Laptop, Smartphone & Co.

Online-Sicherheitsverfahren

Noch mehr Sicherheit beim Bezahlen per Kreditkarte als bisher soll das (eigentlich!) seit September 2019 verpflichtende 3D Secure Code-Verfahren bieten, wie auch die folgende Google-Trends-Grafik verdeutlicht: 

Allerdings gewährte die Bafin zuerst eine Schonfrist für die Einführung bis zum 1. Januar 2021. Ende Dezember 2020 wurde diese wiederum auf den 15. März 2021 verschoben. Erst dann sollen die härteren Regeln für Kreditkartenzahlungen (siehe unten) im Internet vollständig greifen.

Die großen Kreditkartengesellschaften Visa, Mastercard und American Express bieten diesen Service jeweils unter den folgenden Namen an:

  • "Visa Secure"; ehemals "Verified by Visa"
  • "Mastercard Identity Check" (kurz "Mastercard ID Check"); ehemals Mastercard SecureCode
  • "American Express SafeKey" 

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Mithilfe dieser Verfahren können Sie beim Online-Kauf per Kreditkarte auf die "starke Kundenauthentifizierung (Strong Customer Authentication, kurz SCA) zurückgreifen, um wirklich sicher zu bezahlen. Es wird auch Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) genannt. Dieses neue Sicherheitsverfahren wurde dank der zweiten Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2) der EU eingeführt. 

Einige Inhaber sind bereits automatisch dafür angemeldet. Andere müssen sich auf der jeweiligen Webseite der kartenausgebenden Bank dafür registrieren. In der Regel müssen Sie beim Online-Einsatz der Kreditkarte dann zwei der drei folgenden Sicherheitsfaktoren nachweisen: 

  • Besitz: zum Beispiel Smartphone oder Kartenlesegerät
  • Wissen: zum Beispiel Passwort oder PIN
  • Inhärenz: biometrische Eigenschaften wie zum Beispiel Fingerabdruck oder Gesichtserkennung

Glaubwürdigkeit des Händlers prüfen

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Als nächstes sollten Sie prüfen, ob (Ihnen) der Online-Shop bekannt ist und Sie den Betreibern vertrauen. Falls Sie die Seite nicht kennen, sollten Sie nach glaubwürdigen Meinungen und Bewertungen im Internet suchen. Auch Prüf-Siegel können die Echtheit und die Sicherheit eines Online-Shops bestätigen. An dieser Stelle sollten Sie jedoch darauf achten, dass diese Gütesiegel auch echt sind. Eine Auswahl: 

  • Trusted Shops
  • ips- internet privacy standards
  • EHI – geprüfter Online-Shop
  • TÜV S@fer Shopping

Eine SSL- (Secure Socket Layer) Verbindung spricht zusätzlich für vertrauenswürdige Anbieter. Dieser Service dient der verschlüsselten Übertragung persönlicher Daten. Das Verfahren erkennen Sie an dem Security-Symbol in Form eines Schlosses vor der URL. Die URL sollte zudem mit "https" statt mit "http" beginnen. Daneben sollten Sie auch die Datenschutz-Angaben und das Impressum überprüfen. Letzteres finden Sie meist ganz unten auf der Webseite. Das Impressum sollte mindestens folgenden Informationen enthalten:

  • Name und Anschrift des Anbieters
  • Angaben zur schnellen Kontaktaufnahme wie Telefonnummer und E-Mail-Adresse
  • Steuer- und Registernummer
  • Aufsichtsbehörde

Zusatzkosten bei Kartenzahlung prüfen

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Achten Sie bei der Zahlungsart auf mögliche Zusatzkosten. Einige wenige Online-Shops erheben zusätzliche Gebühren, wenn Sie eine bestimmte Zahlungsart auswählen. Das ist in der EU zwar eigentlich verboten.

Leider gibt es bei Anbietern im Internet immer wieder negative Ausnahmen. Sollte Ihnen eine solche auffallen, brechen Sie den Kauf vorerst ab. Falls Sie die Geduld haben, können Sie den Betreiber kontaktieren und aufklären. Sonst greifen Sie einfach auf einen anderen Online-Shop zurück.

Daneben sollten auch alle anderen Kosten klar und eindeutig ersichtlich sein. Dazu gehören unter anderem: 

  • Mehrwertsteuer
  • Versandkosten
  • Zuschläge

Seit dem Jahr 2012 müssen die Gesamtkosten laut der "Button-Lösung" bereits vor dem Abschluss des Kaufvertrags erkennbar sein. Ist der Preis zu gut, um wahr zu sein, sollte Sie auch hier vorsichtig sein. Denn am Ende wollen Online-Händler auch Geld verdienen. 

Das Kleingedruckte beachten

Die meisten Online-Kunden achten nicht auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs). Diese sind allerdings wichtig, da sie die Seriosität eines Shops aufzeigen und meist das Kleingedruckte enthalten – die Grundlage für jeden Kaufvertrag. Von Bedeutung sind dabei zum Beispiel Widerrufs-Rechte und Informationen zur Retoure. Die AGBs sollten leicht zu finden und einfach zu verstehen sein.

Sollten Sie die AGB nicht finden und sie Ihnen auf Nachfrage nicht zugeschickt werden, machen Sie besser einen großen Bogen um diesen Online-Shop. 

Sicherheit bei Eingabe der Kreditkartendaten

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Bei der Eingabe der Kreditkarten-Daten sollten Sie vorsichtig sein und darauf achten, dass Sie nicht beobachtet werden. Gerade im öffentlichen Raum kann dies durchaus vorkommen. Außerdem sollten Sie Online-Käufe besser nicht in freien, ohne Passwort geschützten, WLAN-Netzwerken tätigen. Entweder Sie greifen auf Ihr mobiles Netz des Smartphones bzw. eines anderen (Ihnen bekannten) mobilen Geräts zurück oder Sie schließen den Kauf erst in einem sicheren Netzwerk ab, zum Beispiel zu Hause.

Für einen Online-Kauf müssen Sie in der Regel die Kreditkartennummer, das Gültigkeitsdatum und die Kartenprüfnummer in ein Formular eingeben. Diese Daten finden Sie auf Ihrer Kreditkarte. Auch aus diesem Grund sollte Ihre Kreditkarte niemals in die Hände von Unbefugten geraten.

Seit dem 1. Januar 2021 sollte eigentlich die starke Kundenauthentifizierung verpflichtend werden. Ende Dezember 2020 hat die Bafin allerdings noch einen Aufschub bis zur endgültigen Einführung am 15. März 2021 ermöglicht. Hier der Stufenplan für den Start des zweistufigen Kreditkartenzahl-Verfahrens im Internet (siehe oben):

  • Seit 15. Januar 2021 für Zahlungen über 250 Euro
  • Ab 15. Februar 2021 für Zahlungen über 150 Euro
  • Ab 15. März 2021: Alle Zahlungen

Tipps zur Nachbereitung Ihrer Online-Kreditkartenzahlung

Ist der Online-Kauf abgeschlossen und mit Kreditkarte bezahlt, sollten Sie die folgenden Punkte beachten, um auch im Nachgang sicherzugehen, keiner Betrugsmasche in die Falle gegangen zu sein.

Kreditkartenabrechnung prüfen

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Bei einem Kauf per Kreditkarte wird die Ware meist früher verschickt als mit anderen Zahlungsmitteln, beispielsweise bei Vorkasse. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie das Produkt oder die Dienstleistung Ihrer Wahl zeitnah erhalten.

Nach dem Abschluss des Kaufes sollten Sie Ihre Kreditkartenabrechnung überprüfen. Je nach Art der Karte kann die Abbuchung kurz nach dem Online-Einkauf oder am Ende des Monats erfolgen. Der gebuchte Betrag wird von Ihrem hinterlegten Girokonto abgebucht bzw. per Überweisung ausgeglichen. Ihr Einkauf im Online-Shop ist damit abgeschlossen.

Schnelles Handeln bei missbräuchlicher Nutzung

Sollten Ihnen Käufe auffallen, die Sie nicht veranlasst haben, kontaktieren Sie schnellstmöglich Ihre Bank. Haben Sie nicht grob fahrlässig gehandelt, Ihre Sorgfaltspflichten eingehalten und je nach Geldinstitut innerhalb von wenigen Wochen reagiert, sollte eine Rückbuchung möglich sein.

Sollten Sie das bestellte Produkt nicht erhalten, können Sie den fälligen Kaufbetrag über Ihre Bank zurückerstatten lassen (Chargeback). In den entsprechenden Einzelfällen stehen Ihnen stets Bankmitarbeiter zur Verfügung, die Ihnen bei der Lösung der Probleme helfen.

Phishing-Versuche erkennen

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Phishing-Versuche gibt es nicht nur im Zusammenhang mit Online-Käufen per Kreditkarten. Sie kommen inzwischen in allen möglichen Bereichen des Lebens vor. Umso wichtiger ist es, dass Sie diese Angriffe erkennen. Denn dabei sollen in der Regel wichtige Informationen erbeutet werden. die Absender geben sich zum Beispiel vermeintlich als Visa, Mastercard, Amex, PayPal oder Ihre Bank aus. 

Sind Sie bei solchen Nachrichten misstrauisch, suchen Sie am besten selbst die Original-Webseite des Unternehmens auf, um dort explizit nachzufragen, ob es sich um eine offizielle Anfrage handelt. Diese Anbieter würden zum Beispiel niemals per E-Mail oder Telefon Ihre PIN oder Ihr Passwort abfragen. 

Bildquellen:

Zwei Frauen mit Karte am Laptop: Citalliance | Dreamstime.com
Deutschland-Kreditkarte Classic: Deutschland-Kreditkarte
Smartphone mit Symbolen: pixabay.com | mohamed_hassan
EU-Flagge: ec.europa.eu
Online-Shopping: Stokkete | Dreamstime.com
Kosten erschlagen: pixabay.com - 3dman_eu
Frau am Laptop: © Racorn | Dreamstime.com
Dieb mit zwei Karten: pixabay.com | mohamed_hassan


Autor - Global-Konto

Christian Bach

Redaktion & Social Media

Seit meinem Studium in Medien & Politische Kommunikation bin ich leidenschaftlicher Texter. Innovative Bezahllösungen, Mobile Payment aber auch klassische Finanzprodukte wie das Girokonto oder Bezahlkarten zählen heute zu meinen Schwerpunkten als Redakteur und Social Media Manager. Ich schreibe vorzugsweise über aktuelle Trends, Innovationen und Best Practices im Finanzwesen.