Sicherheitsmerkmale einer Kreditkarte

Sicherheitsmerkmale einer Kreditkarte

Safety first: Nicht nur für Händler, sondern auch für Sie als Nutzer dienen die Sicherheitsmerkmale einer Kreditkarte als Schutz vor allem vor gefälschten Plastikkarten. Deshalb können Sie ebenso online per Visa, Mastercard und American Express bezahlen. Inzwischen kommen immer mehr neue Sicherheitsmerkmale hinzu. 

Sicherheitsmerkmale einer Kreditkarte

Sicherheitsmerkmale: Vorderseite der KreditkarteSicherheitsmerkmale einer Kreditkarte auf der Vorderseite

1. Kreditkarten-Nummer

Kreditkartennummer

Das wohl bekannteste und wichtigste Merkmal einer Kreditkarte ist die Kreditkarten-Nummer. Sie ist bei VISA und Mastercard in der Regel 16-stellig Kreditkarten sowie:

  • 15-stellig bei American Express-Kreditkarten (Amex)
  • 14-stellig bei Diners Club-Kreditkarten

Händler sollten beispielsweise bei Zahlungen per Kreditkarte prüfen, ob die aufgeprägte Kartennummer mit dem Pendant auf dem Rechnungsbeleg (Kassenbon/Quittung) übereinstimmt.

Zwei Kreditkarten inkl. Nummer

Die Kreditkarten-Nummer ist ebenso wie der Name des Inhabers sowie das Gültigkeitsdatum hochgeprägt und somit ertastbar. Ausnahmen bilden lediglich Karten mit dem Aufdruck „electronic use only“. Dies ist beispielsweise bei einigen Prepaid-Kreditkarten der Fall. Alle Ziffern müssen bei hochgeprägten Karten gleich hoch, breit und lang sein.

Aufbau der Kreditkarten-Nummer

Die Kreditkarten-Nummer steht unter anderem für das dazugehörige Konto (nicht unbedingt Girokonto) der Kreditkarte. Zwei Haupt-Nummernblöcke zeichnen die Kreditkarten-Nummer aus:

Beispiel Kreditkarten-"Nummer": ABCD EFGH IJKL MNOP

Nummernblock 1: A bis F

Hochpraegung auf einer Kreditkarte

Der erste Ziffernblock besteht aus den ersten sechs Zahlen der Kreditkarten-Nummer. Er wird nach ISO/IEC 7812 als "Issuer Identification Number" (IIN-Code) bzw. "Bank Identification Number" (BIN-Code) bezeichnet. Anhand dieses Ziffernblocks können die Kreditkarten-Gesellschaft, das ausgebende Institut (die Bank) sowie der Kartentyp identifiziert werden.

Ziffer 1 = MII-Number (Major Industry Identifier)
Die erste Zahl der BIN-Nummer (in unserem Beispiel das A) gibt das Hauptumfeld (Major Industry) an. In diesem wird die Kreditkarten vorwiegend genutzt.

Am Beispiel unserer vier Hauptkreditkarten-Gesellschaften:

  • VISA beginnt mit einer 4 bedeutend für „Banking and financial“
  • Mastercard beginnt mit 51-55 bedeutend für „Banking and financial“
  • American Express (34, 37) und Diners Club (36) beginnen mit einer 3 bedeutend für „Travel and entertainment and banking and financial“

Ziffer 1 bzw. 2 bis 6 = kartenausgebendes Institut und Kartentyp
Die auf die MII-Number folgenden Ziffern identifizieren das kartenausgebende Institut sowie den Kartentyp. Anhand dieser Angaben können die Bank, deren Sitz (Land) und die Art der Kreditkarte (beispielsweise goldene Kreditkarte, Prepaid, Partnerkarte usw.) erkannt werden.

Nummernblock 2: G bis P

Diese Ziffern werden von den ausgebenden Instituten individuell vergeben. Sie stellen die Kontonummer des Kreditkartenkontos sowie die institutsinterne Prüfziffer (in unserem Beispiel das P) dar.

2. Kartennummer-Index

Kartennummer-Index

Die bei einigen VISA- und Mastercard-Kreditkarten unterhalb der Kreditkarten-Nummer gedruckten vier Ziffern müssen identisch mit den ersten vier Stellen der Kreditkarten-Nummer sein. 

Achtung: Bei unserem Beispiel der Deutschland-Kreditkarte Classic fehlt der Kartennummer-Index eigentlich. Er wurde für diesen Ratgeber extra zu Anschauungszwecken hinzugefügt. 

3. Logos

Kreditkarten-Logo: Visa

Auf der Vorderseite der Kreditkarte befindet sich meist das Logo der Kreditkarten-Gesellschaft (VISA, Mastercard, American Express usw.). Außerdem ist inzwischen fast immer das Logo der Bank sowie das Zeichen für Near Field Communication (NFC) abgebildet. 

Logos von Visa und Mastercard

Mithilfe der NFC-Technologie können Inhaber der Kreditkarte kontaktlos bezahlen. Bis zu einem Betrag (von ehemals 25 Euro und inzwischen) 50 Euro benötigen Sie in der Regel keine Unterschrift oder PIN. Die meisten neu ausgegebenen Karten von Visa und Mastercard sind NFC-fähig. Viele Banken verzichten auf weitere Aufdrucke. Davon ausgenommen ist das eigentliche Kartendesign im Hintergrund (schwarz, gold, Fotos, Bilder usw.).

4. Sicherheits-/EMV-Chip

EMV-Chip

Der Sicherheitschip (oder auch EMV-Chip) ist seit Anfang 2011 in Europa verpflichtend. Alle seitdem ausgegebenen Kreditkarten von Visa und Mastercard sind damit ausgestattet. Dieser Chip bietet zusätzlichen Schutz bei Kreditkarten-Zahlungen am Kassenterminal sowie beim Geldabheben am Automaten. Er speichert wichtige Daten und schützt vor Karten-Duplikaten und -Fälschungen.

Zudem dient der Chip der zusätzlichen Identifikation des Karteninhabers, da darüber beispielsweise auch die eingegebene PIN identifiziert wird. Man spricht in diesem Zusammenhang oft vom EMV-Chip oder der SECCOS-Technologie.

5. UV-Sicherheit

Die Kreditkarten-Gesellschaften statten ihre Plastikkarten mit einer UV-Sicherheit aus. Das heißt, dass unter ultraviolettem (UV-) Licht bestimmte Merkmale sichtbar werden.

Beispiele:Eine weisse Taube

VISA = Taube
Unter UV-Licht erscheint ein "V" bzw. die für VISA typische Taube.

Mastercard = M und C
Unter UV-Licht erscheint auf der Plastikkarten-Vorderseite ein "M" und ein "C".

American Express = AMEX
Unter UV-Licht erscheinen die Buchstaben AMEX. Eine Ausnahme ist die American Express Centurion aus Titan.

Diners Club = Logo
Unter UV-Licht erscheint das Diners Club-Logo.

6. Karteninhaber und Gültigkeitsdatum

Name und Datum auf einer Kreditkarte

Jede Kreditkarte ist personen- und zeitgebunden. Deshalb befinden sich auf jeder Karte der Name des Karteninhabers sowie das Gültigkeitsdatum der Kreditkarte - jeweils hochgeprägt. Dieses darf beim Einsatz der Kreditkarte nicht überschritten sein. Anhand des Namens können Händler in der Regel das Geschlecht des Kunden überprüfen. 

Sicherheitsmerkmale: Rückseite der Kreditkarte

1. Unterschriftsfeld

Muster-Kreditkarte mit Unterschriftsfeld

Auf der Rückseite jeder (kostenlosen) Kreditkarte befindet sich ein Unterschriftsfeld aus chemischem Papier. Dieses ist in die Karte integriert und lässt eventuelle Manipulationen leicht erkennen. Auf diesem Feld müssen Sie als Inhaber sofort nach dem Erhalt der Karte unterzeichnen.

Zu verwenden ist ein wasserfester und lang haltender Stift. Die Unterschrift sollte mit der Signatur im Personalausweis oder Reisepass übereinstimmen. Denn Händler können die Signatur vergleichen. Dies sollten sie auch machen, wenn Sie den Kassenbeleg unterschreiben. Inzwischen wird stattdessen jedoch meist die PIN-Eingabe verlangt. 

2. Kartenprüfziffer

Neben oder auf dem Unterschriftsfeld bzw. bei neueren Designs neben dem Magnetstreifen befindet sich in der Regel die Kartenprüfnummer. Sie wird auch CVC-Code (Card Verification Code) oder CVV-Code (Card Verification Value-Code) genannt. Diese Prüfziffer ist je nach Kreditkarten-Gesellschaft 3- (VISA, Mastercard, Diners Club) oder 4-stellig (American Express).

Die Kartenprüfziffer wird vor allem für Online-Zahlungen benötigt und soll den physischen Besitz der Plastikkarte beim Kunden bestätigen. Der Code lässt sich nicht per NFC auslesen. Denn er ist "nur" kursiv (links fallend) aufgedruckt. 

3. Vier Kreditkartenziffern

Bunter Kartenstapel

Bei vielen Kreditkarten (oft bei VISA, Mastercard, Diners Club) sind im Unterschriftsfeld noch einmal die letzten vier Ziffern der Kreditkarten-Nummer aufgedruckt. Visa und Mastercard verzichten bei neu herausgegebenen Karten auf diesen Aufdruck. Er kann aber noch auf älteren Exemplaren vorkommen.

4. Hologramm

Das Hologramm des Unternehmens befindet sich inzwischen meist auf der Rückseite der Kreditkarte. 

Beispiele:

Hologramm auf einer Kreditkarte

VISA = Tauben-Hologramm
Beim Kippen der Kreditkarte scheint die Taube zu fliegen.

Mastercard = Weltkugel-Hologramm
Bei Mastercard sind es zwei ineinandergreifende Weltkugeln, die sich mit Kippen der Karte zu bewegen scheinen. Zudem erscheint im Hintergrund der dreidimensionales Weltkugeln mehrfach das Wort „Mastercard“.

American Express = Centurion-Hologramm

Diners Club = Diners Club Hologramm
Das Hologramm besteht aus dem Diners Club-Logo und einer Weltkarte.

Weitere Sicherheitsmerkmale

Aktuell nutzen Visa und Mastercard außerdem das 3D Secure-Verfahren. Inhaber einer Kreditkarte müssen sich dabei mit einem zweiten Gerät wie zum Beispiel einem Smartphone autorisieren. Mastercard nutzt seit 2019 außerdem testweise biometrische Lösungen wie den Fingerabdruck, damit Bank-Kunden sicher bezahlen können.

Kreditkarte von Samsung mit Fingerabdruckscanner

Die sogenannte starke Kunden-Authentifizierung wurde 2019 bzw. 2021 in der EU zur Pflicht. Karten-Herausgeber müssen dabei sicherstellen, dass zwei von den drei folgenden Merkmalen abgefragt werden:

  • Besitz (z.B. Karte, Handy)
  • Wissen (z.B. PIN)
  • Inhärenz wie etwa persönliche oder körperliche Eigenschaften (z.B. Fingerabdruck, Gesichtserkennung)

Wichtig zu wissen: All diese Sicherheitsmerkmale (siehe oben) von kostenlosen Kreditkarten unterscheiden sich nicht von solchen mit Jahresgebühr.

Bildquellen:

Deutschland-Kreditkarte Classic: kostenlose-kreditkarte.de
Musterbank-Kreditkarten: pixabay.com - worldww
Hochprägung: Shuttlecock | Dreamstime.com
Logos: Visa & Mastercard
Taube: pixabay.com | 6689062
Musterkarten: Screammm | Dreamstime.com
Kartenstapel: pixabay.com | AlexanderStein
MaxCard: pixabay.com | OpenClipart-Vectors
Karte von Samsung: news.samsung.com


Autor - Global-Konto

Christian Bach

Redaktion & Social Media

Seit meinem Studium in Medien & Politische Kommunikation bin ich leidenschaftlicher Texter. Innovative Bezahllösungen, Mobile Payment aber auch klassische Finanzprodukte wie das Girokonto oder Bezahlkarten zählen heute zu meinen Schwerpunkten als Redakteur und Social Media Manager. Ich schreibe vorzugsweise über aktuelle Trends, Innovationen und Best Practices im Finanzwesen.