Das Kontaktlos-Limit weltweit

Das Kontaktlos-Limit weltweit

Das Limit für die kontaktlose Kartenzahlung ohne PIN-Eingabe ist meist von Land zu Land unterschiedlich – teilweise sogar in der EU. kostenlose-kreditkarte.de hat die aktuelle NFC-Grenze für fast 50 Länder recherchiert. Regelmäßig soll zudem ein Land genauer unter die Lupe genommen werden, wie Dänemark, Großbritannien, die Schweiz und zukünftig viele weitere.

Das Kontaktlos-Limit weltweit

Deutschland-Kreditkarte Classic in Google Pay

Das Limit für die kontaktlose Kartenzahlung ohne PIN-Eingabe ist meist von Land zu Land unterschiedlich – teilweise sogar in der EU. kostenlose-kreditkarte.de hat die aktuelle NFC-Grenze für fast 50 Länder recherchiert. Regelmäßig soll zudem ein Land genauer unter die Lupe genommen werden: Zum Start liegt der Fokus auf Großbritannien und der Schweiz.

Kontaktloses Bezahlen

Beim kontaktlosen Bezahlen halten Sie Ihre NFC-fähige Giro- oder Kreditkarte bzw. das Smartphone nah an das ebenfalls NFC-fähige Kassenterminal. In der Regel sollten Sie dann innerhalb weniger Sekunden die akustische oder optische Akzeptanz-Bestätigung erhalten.

Kontaktlos-Limit ohne PIN

Kontaktlos per NFC bezahlen

In Deutschland sollten Sie bis 50 Euro ohne PIN-Eingabe am Kassenterminal kontaktlos per Giro- oder Kreditkarte bezahlen können. Die Geheimnummer wird jedoch regelmäßig zur Sicherheit abgefragt. Das gilt in der Regel für den gesamten Euro-Raum. 

Setzen Sie dagegen mobile Bezahldienste per Smartphone wie Apple Pay oder Google Pay, entfällt die Eingabe der PIN am Kassenterminal in der Regel vollkommen. 

Länder-Liste: Kontaktlos-Limit weltweit

Das Limit kann sich in einem Land auch bei Kontaktlos-Zahlungen per VisaMastercard und American Express etwas unterscheiden. Zumindest gab es solch Differenzen teilweise in der Vergangenheit.

Im Folgenden finden Sie eine Länder-Liste jeweils mit dem Limit für die kontaktlose Kartenzahlung ohne PIN-Eingabe in alphabetischer Reihenfolge (Stand: 03/2021; Hinweis: Alle Angaben ohne Gewähr):

  • Ägypten: 600 EGP (ca. 31 EUR)
  • Albanien: 4.500 LEK (ca. 46 EUR)
  • Australien: 200 A$ (ca. 64 EUR)
  • Belgien: 50 EUR
  • Brasilien: 50 BRL (ca. 8 EUR)
  • Bulgarien: 100 BGN (ca. 51 EUR)
  • China: CN¥ 1000 (ca. 127 EUR)
  • Dänemark: 350 DKK (ca. 47 EUR)
  • Deutschland: 50 EUR
  • Estland: 50 EUR
  • Finnland: 50 EUR
  • Frankreich: 50 EUR
  • Griechenland: 50 EUR
  • Großbritannien: 100 GBP (ca. 119 EUR, seit 15.10.2021; vorher 45 GBP, ca. 51 EUR)
  • Indien: 5.000 Rs (ca. 56 EUR)
  • Irland: 50 EUR
  • Island: 7.500 ISK (ca. 48 EUR)
  • Italien: 50 EUR
  • Japan: 2.000 YEN (ca. 16 EUR)
  • Kanada: 250 $ (ca. 162 EUR)
  • Kosovo: 40 EUR
  • Kroatien: 350 HRK (ca. 46 EUR)
  • Lettland: 50 EUR
  • Litauen: 50 EUR
  • Luxemburg: 50 EUR
  • Malta: 50 EUR
  • Neuseeland: 200 NZ$ (ca. 118 EUR)
  • Niederlande: 50 EUR
  • Norwegen: 500 NOK (ca. 49 EUR)
  • Österreich: 50 EUR
  • Polen: 100 PLN (ca. 22 EUR)
  • Portugal: 50 EUR
  • Russland: 5.000 RUB (ca. 35 EUR; Stand: 03/2022)
  • Schweden: 400 SEK (ca. 40 EUR)
  • Schweiz: 80 Franken (ca. 74 EUR)
  • Spanien: 50 EUR
  • Südafrika: 500 ZAR (ca. 27 EUR)
  • Tschechien: 500 CZK (ca. 19 EUR)
  • Türkei: 250 TRY (ca. 28 EUR)
  • Ukraine: 500 UAH (ca. 15 EUR)
  • Ungarn: 15.000 HUF (ca. 42 EUR)
  • USA: Mastercard: 50 USD (ca. 41 EUR); Amex: 30 USD (25 EUR)
  • Weißrussland/Belarus: 100 BYN (ca. 28 EUR; Stand: 03/2022)
  • Zypern: 50 EUR

Länder im Fokus: Kontaktlos bezahlen in ...

Dänemark

Das Kontaktlos-Limit ohne PIN-Eingabe in Dänemark liegt bei 350 Dänischen Kronen (DKK). Das sind umgerechnet rund 47 Euro – also vergleichbar mit dem Wert in Deutschland. Allerdings gehören Kontaktlos-Zahlungen bei dem nördlichen Nachbarn schon längst zum Alltag (Stand: 01/2022):

Kontaktlos-Zahlung per Dankort-Karte in Dänemark

Fast alle dänischen Händler akzeptieren Kartenzahlungen – auch Kreditkarten. Schon 2018 waren 65 Prozent aller Dankort-Zahlungen im stationären Handel kontaktlos. Seit 2017 ermöglicht das System ebenso Mobile Payment per Smartphone.

Im Jahr 2018 waren nur rund 20 Prozent aller Zahlungen in Dänemark bar. Damals lag die Quote in Deutschland noch bei rund 80 Prozent. Laut der dänischen Zentralbank sind die gesellschaftlichen Kosten für Bargeld viel höher als für Kartenzahlungen.

Die Danske Bank, das größte Geldhaus des Landes, hat 2013 die Bezahl-App "MobilePay" gestartet. 2021 war die Anwendung auf 90 Prozent der Smartphones installiert. Die Dänen haben damit 500 Millionen Transaktionen durchgeführt und so mehr als 23 Milliarden Euro ausgegeben. Das sind durchschnittlich 100 Zahlungen pro Einwohner.

Großbritannien

2023
93 Prozent der britischen Verbraucher 2023 bargeldlos bezahlen. Dazu gehört das kontaktlose Bezahlen, QR-Codes, Biometrie, und Kryptowährungen. Das ist ein Ergebnis einer Mastercard-Umfrage. Darin heißt es auch: 
"Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Akzeptanz digitaler Zahlungsmethoden weltweit zunimmt."
Für die Hälfte der Teilnehmenden werden Geldbörsen wegen digitaler Zahlungen irrelevant. 21 Prozent gehen davon aus, dass sie in fünf Jahren wohl keine Brieftasche mehr bei sich tragen werden. 
Auch andere Studien wissen zu beeindrucken: 220 kontaktlose Zahlungen haben Briten 2022 durchschnittlich getätigt. Im Vorjahr waren es noch 180 NFC-Zahlungen. Barclays hat dafür Milliarden Zahlungen per Debit- und Kreditkarten analysiert (Stand: 02/2023).

Der Gesamtwert dieser Transaktionen lag vergangenes Jahr bei 3.327 £ (ca. 3.785 Euro) pro Person. Damit stieg er um fast 50 Prozent.

Ein Grund für diesen Boom liegt wohl darin, dass bis 100 £ (ca. 114 Euro) kontaktlos ohne PIN-Eingabe bezahlt werden können. Außerdem kaufen nach der Lockerung der meisten Coronavirus-Beschränkungen wieder mehr Personen im stationären Handel ein. +

Adam Lishman von Barclays sagte dazu:

"Die Popularität kontaktloser Zahlungen hat im vergangenen Jahr einen weiteren Sprung nach vorne gemacht. Das höhere Limit von 100 £, das Ende 2021 eingeführt wurde, machte sich wirklich bemerkbar, als die Käufer nach der Lockerung der Coronavirus-Beschränkungen wieder in die Hauptstraßen strömten, was zu einem Anstieg der Transaktionen führte. Briten fühlen sich auch immer wohler dabei, hochwertige kontaktlose Zahlungen von ihrem Handy aus zu tätigen, wobei diese Transaktionen einen noch größeren Anteil an den gesamten kontaktlosen Ausgaben ausmachen. Während das kassenlose Einkaufen dank Verbesserungen in der Mobiltechnologie allmählich an Bedeutung gewinnt, ist es kurzfristig schwer, eine andere Zahlungsmethode zu sehen, die mit dem Kontaktlosen konkurrieren, wenn es um Geschwindigkeit und Benutzerfreundlichkeit geht."

2022

Brexit-Flaggen

2,5 Milliarden ÖPNV-Fahrten wurden in London bisher kontaktlos bezahlt. Das hat Transport for London (TfL) im Dezember 2022 bekannt gegeben. Die Dachorganisation koordiniert das Verkehrssystem in London (Stand: 12/2022).

Seit 2012 können Fahrgäste kontaktlos per Oystercard, NFC-fähiger Kreditkarte, Smartphone oder Smartwatch bezahlen. Am ersten Tag nutzten dies 2.586 Personen. Inzwischen werden pro Tag rund 1,7 Millionen Fahrten mit dem sogenannten "Pay as you go" bzw. "Tap-and-Go" bezahlt. Das sind ca. 70 Prozent.

58 Prozent der Kartenzahlungen in Großbritannien waren 2021 kontaktlos. Wiederum 32 Prozent aller Zahlungen wurden mit kontaktlosen Karten, Smartphones oder Smartwatches durchgeführt. Das gab UK Finance im August 2022 bekannt. Der britische Handelsverband für Banken- und Finanzdienstleistungen teilte außerdem mit:

"Kontaktlose Zahlungen – einschließlich Zahlungen, die mit kontaktlosen Karten, Mobiltelefonen und Uhren initiiert werden – werden immer beliebter. Die Erhöhung des Limits für kontaktloses Bezahlen (auf 45 £ im April 2020 und dann auf 100 £ im Oktober 2021) hat die Auswahl an Einkäufen erweitert, die auf diese Weise getätigt werden können."

Die Kontaktlos-Ausgaben sind in Großbritannien um 30 Prozent gestiegen. Das hat UK Finance, der britische Handelsverband für Banken- und Finanzdienstleistungen, im März 2022 bekannt gegeben.

Dieses Wachstum kam wohl im Dezember 2021 zustande. Denn seit Oktober 2021 sind kontaktlose Zahlungen ohne PIN-Eingabe in der Regel bis 100 Pfund möglich (vorher: 45 £). Allerdings hat die Umstellung der Bezahlterminals wohl etwas Zeit gebraucht. Laut UK Finance lag die durchschnittliche Kontaktlos-Zahlung Ende 2021 bei 15,30 Pfund. Vor der Änderung waren es 11,86 Pfund.

In Großbritannien fanden 2021 insgesamt 13,1 Milliarden kontaktlose Zahlungen statt. Das sind 36 Prozent mehr als 2020. Im Jahr 2021 umfasste der Gesamtwert der NFC-Zahlungen 165,9 Milliarden Pfund – 46 Prozent mehr als 2020.

2021

In Großbritannien ist das kontaktlose Bezahlen ohne PIN-Eingabe seit dem 15. Oktober 2021 bis 100 Pfund (ca. 119 Euro) möglich. Laut britischem Finanzminister Rishi Sunak können Geschäfte dies aber selbst für sich entscheiden. Die flächendeckende Umstellung der Terminals könne wohl Wochen oder gar Monate dauern.

Die NFC-Grenze in Großbritannien wurde erst im April 2020 während der ersten Corona-Welle auf 45 Pfund erhöht. In der EU bleibt das Limit in der Regel bei 50 Euro (Stand: 11/2021).

Bereits nach dem Brexit sollte dieses Limit auf 100 GBP angehoben werden. Dafür haben sich britische Banken schon Anfang des Jahres 2021 gegenüber der eigenen Regierung ausgesprochen. Die britische Bevölkerung war im März 2021 aber scheinbar nicht sehr begeistert. Nur 50 Prozent der Befragten waren für die Anhebung: 

2020

Die Kontaktlos-Grenze wurde erst im April 2020 als Antwort auf die Corona-Pandemie von 30 GBP (ca. 34 EUR) auf 45 GBP angehoben. Im September 2020 waren 64 Prozent aller Debitkarten-Transaktionen kontaktlos. Bei den Kreditkarten lag die Quote bei 46 Prozent.

Seit der Limit-Anhebung im Frühjahr 2020 ist der Durchschnittswert kontaktloser Transaktionen laut Barclaycard auf 12,38 GBP gestiegen. Das war ein Anstieg von einem Drittel. Denn 2019 lag der Wert noch bei 9,60 GBP. Im gesamten Jahr 2020 waren 90 Prozent aller Kartenzahlungen in stationären Geschäften kontaktlos. Diese Rate kommt schon an die Polens heran.

Da viele britische Geschäfte aufgrund der Lockdowns geschlossen blieben, sank das Gesamtvolumen der kontaktlosen Zahlungen im Vergleich zu 2019 um 11,8 Prozent. Im Jahr 2020 bezahlte der durchschnittliche Nutzer 141 Mal kontaktlos im Gesamtwert von 1.640 GBP.

Schweiz

In der Schweiz ist der Einsatz von Debit- und Kreditkarten weit verbreitet. Im April 2020 wurde das Limit für kontaktlose Kartenzahlungen ohne PIN-Eingabe von 40 auf 80 Franken (rund 73 Euro) erhöht. Diese Grenze gilt für den Einsatz von Mastercard, Visa und Amex. Schweizer Banken und Unternehmen bewerben die Kontaktlos-Zahlung auch öffentlich (Stand: 06/2021).

Im November 2020 gab Mastercard bekannt, dass dieses NFC-Limit vorerst so beibehalten werden soll. Zum Vergleich: In Deutschland entfällt die PIN-Eingabe am Kartenlesegerät bei kontaktloser Kartenzahlung in der Regel bei Summen bis 50 Euro.

Laut Mastercard betrugen die durchschnittlichen Ausgaben pro Transaktion im ersten Halbjahr 2020 bei:

  • Kreditkarten 76 Schweizer Franken
  • Debitkarten 48 Schweizer Franken

Wollen Kunden in der Schweiz ganz ohne PIN-Eingabe bezahlen, können sie auch dort Mobile Payment wie Apple Pay oder Google Pay nutzen.

Bildquellen:

kontaktlos bezahlen: picjumbo.com | Viktor Hanacek
Deutschland-Kreditkarte: kostenlose-kreditkarte.de
kontaktlos bezahlen per NFC: pixabay.com - kalhh
Brexit: pixabay.com | Elionas2
Dankort-Karte: dankort.dk


Autor - Global-Konto

Christian Bach

Redaktion & Social Media

Seit meinem Studium in Medien & Politische Kommunikation bin ich leidenschaftlicher Texter. Innovative Bezahllösungen, Mobile Payment aber auch klassische Finanzprodukte wie das Girokonto oder Bezahlkarten zählen heute zu meinen Schwerpunkten als Redakteur und Social Media Manager. Ich schreibe vorzugsweise über aktuelle Trends, Innovationen und Best Practices im Finanzwesen.