Ist eine Zahlung mit einer Visa-Kreditkarte sicher?

Die Sicherheitsmerkmale einer Visa Card

Immer mehr Deutsche haben eine Visa Card im Portemonnaie, so Statista: Im Jahr 2010 waren es rund 10 Millionen, 2017 dagegen bereits 15 Millionen.

Eine sichere Zahlung im Einzel- und Online-Handel ist dabei absolut entscheidend. Doch warum sind Visa-Kreditkarten eigentlich so sicher?

Die Sicherheitsmerkmale einer Visa Card

Wenn Sie einen Blick auf den Kreditkartenvergleich werfen, finden Sie eine attraktive Auswahl an Visa-Kreditkarten – sogar mehr als Mastercard-Produkte. Auch die Zahl der Akzeptanzstellen sowie Geldautomaten spricht mit rund mehr als 500.000 Stück klar für Visa.

Doch wie steht es eigentlich um die Sicherheit, die für Sie beim Bezahlen bestimmt besonders wichtig ist?

Inhaltsverzeichnis

  1. Wie sieht eine Visa-Kreditkarte in Deutschland aus?
  2. Welche Daten einer Visa-Kreditkarte sollten nicht in fremde Hände gelangen?
  3. Ist die Zahlung im Einzelhandel mit einer Visa-Kreditkarte sicher?
  4. Wie bezahle ich mit einer Visa-Kreditkarte sicher im Internet?
  5. Warum ist eine Zahlung mit einer Visa-Kreditkarte besonders sicher?
  6. Worauf muss ich zur Sicherheit meiner Visa-Kreditkarte achten?
  7. Zahlungen mit einer Visa-Kreditkarte sind äußert sicher

In puncto Sicherheit weiß Visa laut unabhängigen Einschätzungen zu überzeugen. Die Gründe dafür sind vielfältig und lassen sich allen voran durch die verschiedenen Sicherheitsmerkmale erklären. In diesem Ratgeber wollen wir Ihnen übersichtlich zeigen, warum eine Zahlung mit einer Visa Card sicher ist.

Wie sieht eine Visa-Kreditkarte in Deutschland aus?

Wenn Sie sich für eine Visa-Kreditkarte entscheiden, erhalten Sie meist einige Tage später per Post eine Plastikkarte. Diese Karte hat natürlich je nach ausgebender Bank (Kreditkarten von Visa und Mastercard werden von Partnerbanken und nicht direkt von den Kreditkartenkonzernen ausgegeben) ein anderes Design, das sich meist farblich und auch bei anderen Elementen unterscheidet. Doch ansonsten sieht eine (Visa-) Kreditkarte in Deutschland in der Regel immer gleich aus und kommt auf der Vorderseite immer mindestens mit diesen Informationen daher:

  • Name der Bank oder des Produkts
  • Visa-Zeichen in aktuellem Design
  • EMV-Chip in Gold oder Silber
  • Kreditkartennummer (16-stellig)
  • Ablaufdatum (im Format MM/JJ)
  • Name des Kreditkarteninhabers

Darüber hinaus bieten Visa-Kreditkarten in Deutschland teilweise noch weitere Informationen. Zu diesen gehören unter anderem die folgenden:

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  • Ausstellungsdatum (z.B. bei der DKB Visa Card)
  • NFC-Zeichen
  • Nummer eines Bonusprogramms (z.B. bei der Miles & More Kreditkarte)
  • Hinweis auf eine Business-Kreditkarte

Auch auf der Rückseite einer Visa-Kreditkarte gibt es einige relevante Infos, die Ihnen bekannt vorkommen sollten. Gewöhnlich finden Sie dort die folgenden Informationen:

  • Kontakt & Notfallnummer Ihrer Bank
  • Hinweis auf den Eigentümer der Kreditkarte (meist die entsprechende Bank)
  • Adresse für Rücksendungen der Karte an die jeweilige Bank
  • Feld für eine Unterschrift
  • CVC-Code für Online-Zahlungen (3-stellig)

Sie merken bereits, dass es eine Vielzahl an verschiedenen Infos auf einer Visa Card gibt. Sofern Sie sich bislang noch nicht mit Kreditkarten und deren Sicherheit auseinandergesetzt haben, können Sie mit den meisten Informationen vermutlich nicht viel anfangen. Wir wollen Ihnen deshalb zeigen, welche Daten und Zahlen Sie im Idealfall schützen sollten, um auf keinerlei Probleme zu stoßen.

Welche Daten einer Visa-Kreditkarte sollten nicht in fremde Hände gelangen?

Grundsätzlich gilt bei Kreditkarten: Zu Ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie keinerlei Informationen an Dritte weitergeben. Wirklich relevant sind auf der Vorderseite einer Visa Card allerdings allen voran diese drei Informationen:

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In seltenen Fällen wäre es theoretisch möglich, dass Betrüger einzig und allein mit diesen Daten ein Missbrauch gelingen könnte (z.B. bei Amazon). Sehr wahrscheinlich ist das zwar nicht, wenngleich wir Ihnen dennoch raten, keinerlei Informationen dieser Art ausspähen zu lassen. Sie sollten demnach Ihre Kreditkarte also auf keinen Fall offen herumliegen lassen, sodass andere an die Daten gelangen könnten. Besonders schützen sollten Sie in jedem Fall die Kreditkartennummer sowie das Ablaufdatum.

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Auch auf der Rückseite gibt es eine Information, die Sie ebenfalls schützen sollten. Dabei handelt es sich um den sogenannten CVC-Code, der bei Visa-Kreditkarten immer dreistellig ist. Dieser Code wird verwendet, um Zahlungen im Internet zu verifizieren. Allein ist dieser Code für einen Betrüger wenig relevant, in Verbindung mit der Kreditkartennummer und dem Ablaufdatum kann der CVC-Code allerdings sehr einfach für Missbrauch verwendet werden. Dafür muss man mit diesen Informationen nur online bezahlen. 

Es ist also wichtig, dass Sie niemandem die Gelegenheit geben, sowohl die Daten der Vorder- als auch der Rückseite auszuspähen. Besonders, wenn die Seiten der Vorderseite und die der Rückseite einem Betrüger bekannt sind, ist eine Sperrung der Karte im Prinzip unumgänglich. Diese Informationen sollten zu keinem Zeitpunkt in die Hände Dritter geraten – das gilt für Visa-Kreditkarten genauso wie für alle anderen Kreditkarten. Achten Sie daher unbedingt darauf, dass niemand die Rück- und Vorderseite Ihrer Kreditkarte lesen kann. Das gilt nicht nur im öffentlichen Raum, sondern beispielsweise auch im Büro oder selbst in der Wohnung. Offen herumliegen sollte eine Kreditkarte zu keinem Zeitpunkt.

Ist die Zahlung im Einzelhandel mit einer Visa-Kreditkarte sicher?

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Die Kreditkarten von Visa versprechen Ihnen im Einzelhandel eine hohe Sicherheit. Denn diese Karten verfügen in Deutschland mittlerweile allesamt über einen sogenannten EMV-Chip. Dieser befindet sich auf der Vorderseite der Karte und ist entweder silber- oder goldfarben. Der Chip verhindert, dass Betrüger sicherheitsrelevante Daten auslesen können.

Bei jeder Zahlung mit einer Visa-Kreditkarte im Einzelhandel (außer bei NFC-Zahlungen unter 25 Euro) ist es zudem notwendig, dass Sie eine PIN eingeben oder unterschreiben. Es gibt sogenannte „signature first“-Kreditkarten. Als noch sicherer gilt allerdings, wenn bei Kreditkarten generell (oder zumindest in den meisten Fällen) die PIN verlangt wird. Diese hat für gewöhnlich vier Stellen und wird Ihnen in einem gesonderten Brief zugesendet.

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Wenn Sie mit Ihrer Visa Card im Einzelhandel immer sicher bezahlen möchten, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Ihre PIN nicht in fremden Hände gerät und Sie diese zu keinem Zeitpunkt an Dritte weitergeben. Auch Familienmitglieder oder Freunde sollten nie Ihre PIN erfahren. Stattdessen sollten Sie Ihre PIN auswendig lernen und auch nirgendwo niederschreiben. Besonders gefährlich ist es, PIN und Kreditkarte zusammen mitzuführen. Bei einem Diebstahl kann nicht nur ein großer Schaden entstehen – Sie müssen auch vollständig haften.

Deshalb gilt: Die PIN sollten Sie auswendig lernen und nie an eine andere Person weitergeben. Bei der Eingabe sollten Sie zudem darauf achten, dass niemand die PIN ausspähen kann.

Eine Ausnahme von der notwendigen Verifizierung sind Zahlungen bis 25 Euro per NFC (Stand: 11/2017). Hierbei handelt es sich um eine Funktechnologie, die für eine schnellere Zahlung sorgt. Hierfür muss Ihre Visa-Kreditkarte das NFC-Symbol aufweisen und damit einen entsprechenden Chip haben. Auch das Gerät des jeweiligen Händlers muss eine Zahlung per NFC ermöglichen. Erkennen können Sie dies an drei unterschiedlich großen Halbkreisen auf der Vorderseite Ihrer Kreditkarte. Sofern Sie per NFC bezahlen, ist eine Unterschrift oder Eingabe der PIN nur bei Zahlungen ab 25 Euro sowie teilweise bei routinemäßigen Stichproben notwendig, um Missbrauch zu verhindern.

Wie bezahle ich mit einer Visa-Kreditkarte sicher im Internet?

Auch die Zahlung im Internet ist mit einer Kreditkarte von Visa äußerst sicher. Sie können mit dieser grundsätzlich überall dort einkaufen, wo Visa-Karten akzeptiert werden. Das heißt: Sie können nicht nur bei deutschen Online-Händlern, sondern weltweit mit Ihrer Visa-Kreditkarte Bestellungen im Internet tätigen. Gerade wenn es um Shops im Ausland geht, sind viele Verbraucher zurecht vorsichtig. Wenn Sie sich jedoch für die Zahlung per Kreditkarte entscheiden, können Sie im Vergleich zu anderen Zahlungsmittel auf die hohe Sicherheit vertrauen.

Bei der Zahlung im Internet mit einer Kreditkarte müssen Sie gemeinhin diese vier Dinge eingeben:

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Bei einer Visa Card finden Sie die ersten drei Informationen auf der Vorderseite und den dreistelligen CVC-Code auf der Rückseite. Bei den meisten Zahlungen im Internet müssen Sie alle Daten eingeben, teilweise wird auf den Namen des Karteninhabers als gesonderte Eingabe verzichtet (dann funktioniert eine Zahlung allerdings nur, wenn der Name des Karteninhabers mit dem Namen des Bestellenden übereinstimmt). Auch der CVC-Code wird nicht bei jeder Zahlung gefordert (siehe Amazon), wenngleich die Eingabe dessen mittlerweile zur Regel gehört. Ausnahmen hiervon gibt es beispielsweise bei Hotels, wo Kreditkarten allen voran als Sicherheit verwendet und erst einmal nicht direkt belastet werden.

Dass die Sicherheit bei der Zahlung mit einer Visa-Kreditkarte besonders hoch ist, liegt darüber hinaus auch an einem anderen Aspekt: Wenn Sie mit einer Karte von Visa bezahlen, müssen Sie teilweise auch noch das sogenannte 3D Secure Code-Verfahren hinter sich bringen. Hierbei handelt es sich um eine zusätzliche Verifizierung, die bei manchen Zahlungen (Visa ermittelt hier bestimmte Risikofaktoren und fordert dann teilweise eine zusätzliche Verifizierung) verlangt wird. Gerade bei höheren Zahlungen oder Zahlungen im Ausland müssen Sie die Zahlung fast immer zusätzlich verifizieren. Dies funktioniert bei Visa meist über eine SMS-Zusendung. Sie müssen sich meist einmalig mit Ihrer Telefonnummer registrieren und erhalten danach bei ausgewählten Zahlungen in eine SMS-TAN, mit der Sie die Zahlung verifizieren müssen.

Warum ist eine Zahlung mit einer Visa-Kreditkarte besonders sicher?

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Dass Zahlungen mit einer Kreditkarte im Einzel- und Onlinehandel besonders sicher sind, liegt auch an einem weiteren Aspekt. Visa bietet Ihnen nämlich die Möglichkeit eines sogenannten Chargebacks. Hierbei handelt es sich um eine Rückbuchung einer Zahlung, die missbräuchlich von der Kreditkarte abgebucht wurde. Bei dem sogenannten Chargeback-Verfahren geht es allen voran darum, dass Kunden bei betrügerischen Abbuchungen nicht haften müssen und ohne allzu großen bürokratischen Aufwand wieder an ihr Geld kommen. Das gilt beispielsweise bei missbräuchlichen Zahlungen im Internet oder einem Diebstahl Ihrer Karte mit anschließenden Zahlungen.

In der Praxis können Sie einen Chargeback bei Ihrer Visa Card aber auch in anderen Fällen nutzen – nämlich immer dann, wenn ein Händler oder Dienstleister eine Leistung nicht erbringt. Bezahlen Sie beispielsweise im Internet mit einer Kreditkarte, haben Sie immer eine zweite Sicherheitsstufe zur Hand. Sofern ein Händler eine Ware nicht oder beschädigt liefert und sich nicht kooperativ zeigt, können Sie die Zahlung über Ihre Bank zurückbuchen lassen. Dafür sind zwar einige Nachweise notwendig und auch die Abwicklung dauert eine Weile, in der Regel erhalten Sie Ihr Geld allerdings wieder zurück.

Durch diese Rückbuchungsmöglichkeit ist die Zahlung mit einer Visa-Kreditkarte besonders sicher. Sie haben sozusagen immer auch nach bereits geleisteter Zahlung etwas in der Hand, um auch wirklich die Leistung zu bekommen, für die Sie bezahlt haben. Zahlen Sie dagegen mit Bargeld (im Einzelhandel) oder per Vorkasse (im Onlinehandel) haben Sie keine Option dieser Art.

Worauf muss ich zur Sicherheit meiner Visa-Kreditkarte achten?

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Wie jedes andere Zahlungsmittel ist natürlich auch eine Visa Card nicht absolut und immer sicher. Das liegt schon daran, dass bei einem Diebstahl von Kreditkartendaten oder einer Kreditkarte in physischer Form immer ein gewisses Risiko besteht. Deshalb sollte niemand an Ihre Kreditkartendaten gelangen. Sie sollten beispielsweise Ihre PIN immer nur für sich behalten und nie aufschreiben oder in Ihrem Handy speichern. Verlieren Sie beispielsweise Ihr Portemonnaie, sollten Sie Ihre Visa-Kreditkarte sofort sperren lassen. Wenden sollten Sie sich in diesem Fall aus Deutschland an die 0800 811 8440.

Doch auch im Internet lauern – wie sooft – so manche Gefahren. Allen voran zu nennen ist hier das sogenannte Phishing. Auch Sie haben sicherlich schon einmal von dieser Betrugsart gehört. Dabei versuchen Betrüger über das Internet an Ihre wichtige Informationen zu gelangen. Dies geschieht meist über sogenannte Phishing-Mails, welche von Betrügern in vielfacher Ausführung verschickt werden. Meist werden diese Nachrichten heutzutage recht professionell gestaltet und sollen beispielsweise eine Nachricht Ihrer Bank oder etwa von großen Online-Händlern wie Amazon darstellen. Grundsätzlich sollten Sie immer auf zwei Aspekte achten:

  • handelt es sich bei der versendenden E-Mail-Adresse um eine offizielle Adresse?
  • leitet die E-Mail auf die offizielle Webseite weiter (genau auf die Buchstabenfolge achten!)?

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Sollte eines von beiden nicht der Fall sein, handelt es sich wohl eher um eine Phishing-Attacke. Wenn Sie sich nicht sicher sind, sollten Sie trotzdem vorsichtig sein. Merken Sie sich deshalb vor allem einen Leitspruch: Geben Sie nie Ihre Kreditkartendaten ein, wenn Sie dazu per E-Mail aufgefordert werden. Es gibt keinen Grund für einen Händler oder die Bank, diese auf diesem Wege zu erfragen – dies darf ausschließlich in einer gesicherten Umgebung geschehen. Sofern Ihnen eine Phishing-Attacke auffällt, sollten Sie den entsprechenden Händler oder die jeweilige Bank zudem sofort informieren, um den Schaden zu minimieren.

Außerdem sollten Sie generell bei Einkäufen im Online-Handel darauf achten, dass Sie nur bei Webseiten einkaufen, die eine https://-Verschlüsselung bieten. Nur durch eine solche kann eine gesicherte Übertragung von Kreditkartendaten gewährleistet werden. Ob https:// verwendet wird, erkennen Sie entweder an den Buchstaben in der URL (der Webadresse) oder an einem geschlossenen Schloss neben der Eingabezeile der Webadresse.

Zahlungen mit einer Visa-Kreditkarte sind äußert sicher

Die Sicherheit bei Zahlungen mit einer Visa Card ist so groß wie bei kaum einem anderen Zahlungsmittel. Echte Sorgen müssen Sie sich nicht machen, wenn Sie sich für eine Zahlung mit einer Karte von Visa entscheiden. Trotz der modernen Sicherheitstechnologie sowie der Verifizierung von Zahlungen sollten Sie weiterhin aufpassen. Die Kreditkartendaten nicht zu schützen oder einfach an Dritte weiterzugeben, ist auch heutzutage noch eine enorme Gefahr. Wirklich sicher ist eine Visa-Kreditkarte – wie jedes andere Zahlungsmittel auch – immer nur dann, wenn Sie korrekt damit umgehen.

Bildquellen:

Visa Card und Laptop: Visa
DKB-Karte: DKB
Aufzählungen: eigene
Musterkarte: Deutsche Postbank AG
NFC-Symbol: eigene
Frau zahlt mit Karte: Visa
Diebstahl: kartensicherheit.de
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