Kostenfallen bei Kreditkarten-Zahlungen im Ausland

Kostenfallen bei Kreditkarten-Zahlungen im Ausland

Wer im Ausland mit einer (kostenlosen) Kreditkarte von Visa, Mastercard oder American Express bezahlt, sollte mögliche Gefahren nicht unterschätzen. Besonders eine versteckte Gebühr ist eine echte Gefahr. Aber dafür müssen Sie diese und andere erst einmal kennen. 

Kostenfallen bei Kreditkarten-Zahlungen im Ausland

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Für den Urlaub oder eine anstehende Reise, entscheiden sich sehr viele Verbraucher in Deutschland für die Beantragung einer Kreditkarte. Besonders kostenlose Kreditkarten stehen bei den Deutschen in dieser Hinsicht sehr hoch im Kurs.

Es gibt zwar schlichtweg keine vergleichbar attraktiven Zahlungsmittel. Dennoch lauern beim Einsatz der Kreditkarte im Ausland einige Gefahren. Dabei geht es weniger um Diebstahl oder Betrug, sondern mehr um Gebühren, die Sie teuer zu stehen kommen können. Damit Sie bestens gerüstet sind, klären wir Sie über die größeren finanziellen Risiken auf.

Fremdwährungs- und Abhebegebühren

Mit der Wahl der richtigen kostenlosen Kreditarte kann man zwei Problemen von Anfang aus dem Weg gehen: Den Gebühren für Zahlungen in Fremdwährungen und für Abhebungen. Wer mit einer Kreditkarte innerhalb der Euro-Zone bezahlt, muss dafür eigentlich keine zusätzliche Gebühr bezahlen. Wenn Sie also Urlaub in Frankreich, Italien oder Spanien machen, ist diese Gebühr für Sie von keiner großen Relevanz.

Fremdwährungsgebühr

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Doch Euro-Zone heißt nicht gleichzeitig auch Europäische Union. Denn beispielsweise in Schweden, Polen oder auch Ungarn müssen Sie mit einer Fremdwährungsgebühr rechnen, weil Sie eben in einer anderen Währung als dem Euro bezahlen. Die Gebühr liegt bei den meisten Karten zwischen 1,5 und 2 Prozent des jeweiligen Umsatzes. Setzen Sie also beispielsweise 1.000 Euro im Jahr in anderen Währungen um, bezahlen Sie 15 bis 20 Euro an Gebühren.

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Gerade wer seinen Urlaub häufig in Ländern außerhalb der Euro-Zone verbringt oder generell viele Fernreisen unternimmt, sollte daher zwingend auf eine Kreditkarte ohne die Fremdwährungsgebühr setzen. Selbst im Bereich der kostenlosen Kreditkarten gibt es hier so einige interessante Optionen. Besonders interessant sind in dieser Hinsicht die Gebührenfrei Mastercard Gold und die Santander 1plus Visa. Bei diesen Karten fällt keine Gebühr für Zahlungen in anderen Währungen als dem Euro an. 

Abhebegebühr

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Ein weiterer relevanter Aspekt bei der Wahl der richtigen Kreditkarte für Reisen ist die Abhebegebühr. Wer verreist, hebt vor Ort in den allermeisten Fällen auch Bargeld ab. Dies ergibt durchaus Sinn. Denn Bargeldabhebungen im Ausland sind weniger aufwendig und deutlich sicherer als der Transport von Bargeld. Hinzu kommt, dass Sie beim Urlaub in Ländern ohne den Euro als Währung auch kaum eine andere Möglichkeit haben. Das Wechseln von Geld ist meist deutlich teurer, als Geld mit der Kreditkarte abzuheben. Gebühren sind gleichzeitig aber auch ein Aspekt, der bei einer Kreditkarte zur Kostenfalle werden kann. Die Gebühren betragen je nach Karte zwischen 2 und 5 Prozent. Meist gibt es darüber hinaus auch noch eine Mindestgebühr von 5 Euro für jede Transaktion. Entsprechend können gerade kleinere Abhebungen zu einer Kostenfalle werden. Zumal die meisten Kartenherausgeber zusätzlich zur Abhebegebühr auch noch die Fremdwährungsgebühr berechnen, sofern Sie nicht gerade Euro abheben.

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Deshalb sollten Sie unbedingt auf eine kostenlose Kreditkarte setzen, bei der auch Abhebungen komplett und ohne Einschränkungen kostenfrei sind. Sie sollten in dieser Hinsicht beispielsweise auf Karten von Direktbanken wie die DKB VISA Kreditkarte (nur bei Aktivkunden!) oder die comdirect Visa Card setzen. Weitere Alternativen sind auch die bereits vorhin vorgestellten Karten.

Versteckte Gebühren beim Bezahlen und Abheben

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Doch selbst wer bei der Suche nach einer passenden Kreditkarte aufpasst und die Gebühren genau im Blick hat, ist vor möglichen Gefahren bei Zahlungen mit Kreditkarten noch nicht zwingend geschützt. Schon innerhalb der Euro-Zone gibt es bei Abhebungen nämlich noch eine Gefahr, die bei Fernreisen nahezu omnipräsent ist. Die Rede ist von Automatenentgelten beim Bargeldabheben. In vielen Ländern der Welt nehmen die Anbieter von Geldautomaten eine zusätzliche Gebühr zur Nutzung dieser. Ihre Bank hat darauf keinen Einfluss, sodass die von Ihnen verwendete Kreditkarte in dieser Hinsicht keine Rolle spielt. Die Gebühren werden fast immer pauschal berechnet und liegen je nach Land und Automatenbetreiber zwischen 3 und 6 Euro je Vorgang. In manchen Ländern können Sie die Gebühr durch die Wahl des richtigen Automaten umgehen. Dies ist aber keineswegs überall und meist sowieso nur mit viel Aufwand möglich.

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Auf eine andere Gebühr, die besonders in Asien und in Südamerika, aber auch in vielen anderen Ländern erhoben wird, müssen Sie aber auch mit dieser kostenlosen Kreditkarte achten. Die Rede ist von der sogenannten Dynamic Currency Conversion, die auch DCC abgekürzt wird. Das Gute an dieser versteckten Gebühr ist, dass Sie diese in den allermeisten Fällen verhindern können. Dafür müssen Sie die Gebühr aber erst einmal kennen und zudem beim Bezahlen und Abheben auch immer aufmerksam sein. Die dynamische Währungsumrechnung ermöglicht es Ihnen, bei Zahlungen in Fremdwährungen auf einmal doch in Euro zu bezahlen. Das klingt auf den ersten Blick komfortabel, ist aber eine reine Kostenfalle. Die Gebühren für die DCC-Umwandlung liegen meist bei 3 bis 6 Prozent der jeweiligen Summe.

Deshalb sollten Sie bei jeder Zahlung in einer anderen Währung als dem Euro auch zwingend darauf achten, dass Sie auch wirklich die Zahlung in der Landeswährung wählen. Zwar mag es auf den ersten Blick nach einer guten Idee klingen, auf die Zahlung oder Abhebung in der bekannten Währung zu setzen. Sie zahlen aber in jedem Fall drauf. Hinzu kommt, dass trotz DCC auch weiterhin mögliche Gebühren für die Zahlung in Fremdwährung erhoben werden. Deshalb sollten Sie am Geldautomaten, im Restaurant und auch besonders im Hotel immer darauf achten, dass die Zahlung auch in der Landeswährung abgewickelt wird. Grundsätzlich müssen Sie auch immer gefragt werden, ob Sie eine Zahlung in Euro oder der Landeswährung wünschen.


Autor - Global-Konto

Christian Bach

Redaktion & Social Media

Seit meinem Studium in Medien & Politische Kommunikation bin ich leidenschaftlicher Texter. Innovative Bezahllösungen, Mobile Payment aber auch klassische Finanzprodukte wie das Girokonto oder Bezahlkarten zählen heute zu meinen Schwerpunkten als Redakteur und Social Media Manager. Ich schreibe vorzugsweise über aktuelle Trends, Innovationen und Best Practices im Finanzwesen.