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App mit Karte statt Kassenschlange
Amazon Go als Vorbild: Aldi testet für zwölf Monate den größten kassenlosen Markt Europas. Im niederländischen Utrecht müssen sich Kunden die App "ALDI Shop & Go" herunterladen und ihre Kreditkarte hinterlegen, um einzukaufen.
In der smarten Aldi-Filiale erfassen Sensoren in Regalen und intelligente Kameras die Produkt-Bewegungen. Das System ordnet die Käufe automatisch dem richtigen Kunden zu. Die ersten Käufer sind anscheinend recht zufrieden:
Wie funktioniert kassenloses Shopping?
Laut Aldi soll das kassenlose Konzept namens "Shop & Go" wie folgt funktionieren:
- App "ALDI Shop & Go" herunterladen: Erstellen Sie ein Konto und verknüpfen Sie Ihre Visa oder Mastercard
- Checkin: Tippen Sie am Aldi-Eingang in der App auf "Start Shopping", scannen Sie den generierten Code und betreten Sie die Filiale
- Produkte suchen: Diese werden automatisch zu Ihrem Beleg hinzugefügt, Sie müssen nichts weiter tun
- Fertig: Scannen Sie den App-Code am Ausgang erneut, um zu bezahlen
- Digitaler Bon: Nach dem Einkauf erhalten eine Quittung
Aldi erklärt "Shop & Go" in diesem Video in 2:33 Min:
Damit das System funktioniert, haben Mitarbeiter in monatelangen Testversuchen trainiert. Denn die KI-Technik lernt immer mehr dazu. Das Personal muss jedoch zum Beispiel alkoholische Produkte freigeben. Daher sind diese auch von den übrigen Waren getrennt.
Jan Oostvogels, CEO ALDI Holding BV in den Niederlanden, sagt:
"Wir sind sehr stolz, dass wir dieses schöne Innovationsprojekt in Utrecht mit unseren Kunden testen können. Es passt zu unserer Strategie als Discounter, den Kunden den Einkauf so einfach wie möglich zu machen. Gemeinsam mit dem Kunden denken wir darüber nach, wie wir das Einkaufserlebnis noch angenehmer gestalten können. Aus Recherchen wissen wir, dass unsere Kunden schnelle und einfache Abläufe an der Kasse schätzen. Unsere Testfiliale in Utrecht passt perfekt dazu."
Vor- und Nachteile
Ein Self-Check-out wie bei anderen modernen Supermärkten entfällt. Der meiste Aufwand entfällt wohl in die Anmeldung und die Hinterlegung der Kreditkarte in der App.
Laut Aldi werden Datenschutzvorgaben eingehalten. Demnach werden keine Gesichter, Augenscans, Fingerabdrücke oder andere biometrische Merkmale verarbeitet oder gespeichert. Daten werden anonymisiert verwendet, so das Unternehmen.
Der Discounter arbeitet für die KI-basierte Infrastruktur mit Trigo Vision zusammen. Das israelische Unternehmen kooperiert unter anderem auch mit einer Münchner Filiale von Netto Marken-Discount und einem Berliner sowie Kölner Rewe. Aldi Süd hat einen ähnlichen Test-Markt bereits Anfang 2022 in London eröffnet.
