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American Express will die Akzeptanzlücke schließen 30.04.2018

American Express will die Akzeptanzlücke schließen

American Express verringert die Gebühren für Händler. Der Strategieschwenk könnte die Karten der Amerikaner für Verbraucher deutlich interessanter machen.

Die Financial Times und viele weitere Zeitungen haben berichtet: American Express dreht an den Gebühren für Händler. Was im ersten Moment nach keiner spannenden Meldung für Verbraucher klingt, hat auf den zweiten Blick sogar eine große Relevanz. Durch die Änderungen könnte die aktuell vorhandene Akzeptanzlücke zwischen American Express und Mastercard sowie Visa geschlossen werden. Zudem zeigen die Änderungen, dass American Express einen relevanten Strategieschwenk vornimmt. Der frühere Premium-Anbieter drängt auf den Massenmarkt.

American Express verringert die Händlergebühren deutlich

Insgesamt will American Express laut Berichten von American Express eine Senkung der Gebühren um sechs Basispunkte durchführen. Damit sinken die Gebühren im Schnitt auf nur noch 2,37 Prozent. Das klingt im ersten Moment weiterhin viel, ist allerdings deutlich niedriger als die früheren Gebühren von American Express. Die US-Amerikaner sind dafür bekannt, die mitunter höchsten Gebühren unter den Kartenanbietern zu erheben. In den letzten Jahren sind die Gebühren für Händler allerdings bereits gesunken. Dieser Trend zeigt sich allerdings nicht nur bei American Express, sondern auch bei Visa und Mastercard.

Insbesondere gilt das in Europa, wo Visa und Mastercard bei Zahlungen mit privaten Kreditkarten (Business Kreditkarten sind von der Regel bislang ausgenommen) nur noch eine Gebühr in Höhe von 0,3 Prozent erheben dürfen. Dass American Express von der Regelung großenteils ausgenommen ist, liegt am sogenannten 3-Parteien-System. Anders als bei den anderen Kartenherausgebern sind bei American Express nur drei Parteien bei einer Zahlung eingebunden (der Kunde, American Express und der Händler). Bei Kreditkarten von Visa und Mastercard ist ein vierter Spieler mit von der Partie, da die Kreditkarten nicht direkt von den Kartenanbietern herausgegeben werden, sondern von Partnerbanken wie der DKB oder der Santander Bank.

Doch auch für Zahlungen mit American Express Kreditkarten sind die Gebühren für Händler, auch als Interbankentgelte bekannt, in den letzten Monaten und Jahren deutlich gesunken. Das sieht man unter anderem auch an der steigenden Akzeptanz bei größeren Einzelhändlern sowie in der Tourismusbranche. In den nächsten Jahren wird sich dieser Trend nicht nur in Europa, sondern auch weltweit fortsetzen. Das liegt nicht zuletzt auch an staatlichen Regelungen, die in immer mehr Ländern für eine Begrenzung der Gebühren sorgen.

American Express verändert das Geschäftsmodell

Für American Express sind die sinkenden Gebühren für Händler ein Wechsel des Geschäftsmodells. Genauso wie andere Premium-Anbieter versucht American Express bislang einen anderen Weg zu bestreiten als Visa und Mastercard. Anstatt auf den Massenmarkt zu drängen, fokussiert sich American Express auf Premium-Kunden. Besonders gute Kunden geben nicht nur viel Geld mit der Kreditkarte aus, sondern nutzen auch Zusatzleistungen wie Versicherungen und Concierge-Dienste. Darüber hinaus sind die Kunden von American Express im Schnitt eher bereits eine hohe Jahresgebühr hinzunehmen.

Durch diesen attraktiven Kundenkreis kann American Express auch bei Händlern höhere Gebühren verlangen, damit Karten von American Express akzeptiert werden. Dadurch, dass die Händler von American Express Kunden im Schnitt höhere Zahlungen erwarten können, akzeptieren sie die im Vergleich zu Visa und Mastercard höheren Gebühren. So zumindest die Theorie, die bislang erklärt, warum American Express überhaupt teurer ist als die Konkurrenz im Kreditkartensektor. Gleichzeitig hat dies bislang aber immer auch dazu geführt, dass Karten von American Express seltener akzeptiert werden als Karten der Konkurrenz.

Durch die Änderungen will American Express genau diese Lücke zukünftig schließen und sich somit auch dem Massenmarkt öffnen. In Deutschland zeigt sich diese Strategie schon länger. Seit nun mehr als einem Jahr gibt es die Payback Kreditkarte von American Express langfristig ohne Jahresgebühr. Zur Einführung der Karte vor wenigen Jahren wurde noch eine Kartengebühr erhoben. Die Kreditkarte ist ein voller Erfolg und hat American Express hierzulande einen größeren Marktanteil gebracht. Ebenfalls relevant ist, dass American Express auch die Green Card und die Gold Card im ersten Jahr ohne Jahresgebühr ausgibt. Dies ist in keineswegs jedem Land so und zeigt gut, dass American Express auch in Deutschland den Massenmarkt im Visier hat.

American Express wird deutlich seltener akzeptiert

Laut Angaben von American Express in einer Investorenkonferenz akzeptieren aktuell etwa neun Millionen Händler Kreditkarten des drittgrößten Spielers auf dem Mark. Bei Visa und Mastercard liegt die Akzeptanz denselben Daten zur Folge bei je 10,3 Millionen Händlern. Entsprechend werden Karten von American Express bei insgesamt 1,3 Millionen weniger Händlern akzeptiert als Kreditkarten der Konkurrenz. In Europa sollte die Lücke allerdings noch größer sein, denn hier hat American Express bislang eine schwächere Marktpräsenz als Visa und Mastercard. Das zeigt sich auch daran, dass es hierzulande nur eine einzige kostenlose Kreditkarte von American Express gibt, während die Konkurrenz eine Vielzahl im Angebot hat.

Die Akzeptanz von American Express Kreditkarten steigt im Vergleich aber dennoch an. Dieselbe Präsentation zeigt auch Zahlen aus dem Jahr 2013. Damals akzeptierten nur 6,4 Millionen Händler Karten von American Express, während Kreditkarten von Visa und Mastercard von 8,8 Millionen Händler akzeptiert wurden. Die Distanz zwischen den Anbietern lag zu diesem Zeitpunkt noch bei 1,8 Millionen Händlern und ist seitdem um insgesamt 500.000 Händler gesunken. Noch größer war damals der prozentuale Unterschied, der bei 27 Prozent lag. Heute liegt der Abstand nur noch bei 12 Prozent. Auch diese Lücke will American Express in den kommenden Monaten und Jahren allerdings angehen und somit zu den zwei größten Kartenkonzernen der westlichen Welt aufschließen.

Händlergebühren unterscheiden sich je nach Vertrag

Schon heute ist es allerdings so, dass es keine fixe Händlergebühr gibt. Auch wenn American Express von einer Senkung auf 2,37 Prozent spricht, heißt das noch nicht viel. American Express beziehungsweise der Zwischenhändler, der die Zahlungen über die Geräte abwickelt, verhandelt die Gebühren mit verschiedenen Händlern und Firmenverbünden. Dabei gilt grundsätzlich die Faustregel: Je größer die Marktmacht eines Unternehmens, desto geringer auch die Gebühren. Auch heute bezahlen also Großhändler wie Aldi, Lidl oder Rewe deutlich geringere Gebühren für Zahlungen mit American Express Kreditkarten als kleinere Händler. Deshalb zeigt sich auch ein klares Bild: Kleinere Händler akzeptieren seltener Kreditkarten von American Express als größere Firmen. Daran wird sich wohl auch durch die Neuerungen bei dem US-Konzern nichts ändern, wenngleich die Akzeptanz insgesamt wohl steigen wird.