Vor einigen Wochen sorgte Apple für Aufsehen. Damals wurde bekannt, dass der Hersteller im neuen Betriebssystem seiner Mobilgeräte die Möglichkeit implementieren will, dass Kreditkartendaten zukünftig direkt vom Smartphone eingelesen werden können. Nun allerdings scheint Apple die Exklusivität bereits wieder verloren zu haben, denn der IT-Dienstleister Jumio hat angekündigt, selbst ein ähnliches Produkt vorzustellen. Dieses wird allerdings an die Händler angeboten, diese können es in den Bezahlungsprozess einbinden. Möglich ist das Einlesen der Kreditkarten durch das System von Jumio mit allen Handys, also nicht nur Geräten von Apple.
Entwickler von Netswipe
Jumio hat sich in den letzten Monaten auch deshalb einen Namen gemacht, weil die Firma die Software Netswipe entwickelt hatte. Diese ist bereits eine enorme Hilfe für Einzelhändler und ermöglicht es bereits heute, den Bezahlungsprozess deutlich einfacher zu machen. Mit Netswipe können Nutzer ihre Karte vor die Webcam ihres Computers halten, dieser liest dann die Daten und füllt die Bezahlmaske des Online-Shops aus. Einzig die Prüfziffer, die auf der Rückseite einer Kreditkarte zu finden ist, muss händisch ergänzt werden.
Keine Speicherung mit Netswipe Mobile
Bezüglich seines neuen Produkts macht der Hersteller deutlich, dass der Datenschutz eine besondere Rolle spielt. Entsprechend werden die eingelesen Daten weder als Foto noch als Backup-Datei gespeichert. Das Einlesen funktioniert entweder direkt über den Bezahlprozess auf einer Website, diese Implikation bietet Jumio allen Online-Shops an, oder durch die App des Anbieters. Dadurch, dass die Lizenzgebühren für Jumio nicht gerade gering sind, gilt es allerdings als fraglich, wie viele Online-Shops von der Möglichkeit Gebrauch machen werden.
Geringere Abbruchrate durch komfortable Bezahlung
Dennoch nennt Jumio einige Gründe, warum Unternehmen auf die Software des IT-Dienstleisters setzen sollten. So haben Statistiken herausgefunden, dass die Abbruchrate bei Bezahlungen im Online-Geschäft abnehmen, wenn der Kaufprozess schneller und komfortabler ist. So erzielen Amazon und andere Marktführer bereits jetzt große Effekte. Sie bieten die Speicherung von Kreditkartendaten an, um die Bezahlung durch einen Klick zu ermöglichen. Mit Netswipe Mobile könnte es beim Online-Shopping mit dem Smartphone ähnlich schnell gehen.
Weniger Fehler und schnellere Prüfung
Ein weiterer Vorteil von Netswipe, sowohl am Computer als auch am Mobiltelefon, ist der Ausschluss von Fehlern bei den Daten. Dadurch, dass die Zahlen technisch eingelesen werden, können keine Tippfehler mehr vorkommen. Der Kunde muss nur noch seine Ziffern auf dem Bildschirm prüfen und kann innerhalb von Sekunden bezahlen. Gleichzeitig kümmert sich Netswipe auch um die Prüfung der Daten. Treten Unregelmäßigkeiten auf, ist die Karte also beispielsweise bereits abgelaufen oder sind zu wenig Zahlen ins System eingelesen worden, weißt die Software den Nutzer innerhalb von Sekunden darauf hin.