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Die Kreditkarte ersetzt den Klingelbeutel 12.04.2018

Die Kreditkarte ersetzt den Klingelbeutel

Kreditkarten spielen im täglichen Leben eine immer größere Rolle, selbst in traditionellen Instituten. Das neueste Beispiel bietet die Church of England.

Wer an die Kirche denkt, der hat vermutlich allen voran eine in die Jahre gekommene Institution im Sinne. Egal ob man selbst gläubig ist oder nicht, als wirklich moderne Institution nimmt die Kirche wohl niemand wahr. Zum Image der Institution würde das auch nicht passen, immerhin beruft sich die Kirche auch auf eine lange Tradition und begründet mitunter mit dieser ihr Dasein. Doch die Geschichte der Kirche soll hier nicht das Thema sein – vielmehr die Transformation in die moderne Welt, die auch vor Zahlungsmitteln nicht halt macht. Ein sehr gutes Beispiel liefert eben die Kirche, konkret die Church of England.

Church of England installiert Kartenlesegeräte

Aktuelle Meldungen aus England wirken dabei fast ein wenig ironisch: Die Church of England hat bekanntgegeben, in insgesamt 16.000 Kirchen, Kathedralen und Klöstern Kartenlesegeräte zu installieren. Was im ersten Moment wie ein Witz klingt, ist eine umfangreiche Initiative der Kirche. Mittelfristig sollen alle Kirchen, die zur Church of England gehören, mit einer Möglichkeit zur bargeldlosen Zahlung ausgestattet sein. Natürlich steckt dahinter nicht nur ein guter Wille und ein Hang zur Modernität, sondern allen voran ein finanzielles Interesse. Die Kirche hofft durch diese Investition insgesamt mehr Leute zu Zahlungen zu bewegen. Der Klingelbeutel wird durch ein Kartenlesegerät ersetzt.

Die Gläubigen sollen in Zukunft die Möglichkeit haben, ihren Obolus auch mit modernen Zahlungsmethoden entrichten zu können. Bereits aktuell ist die neue Art der Zahlung in mehr als 50 Kirchen im ganzen Land möglich. Die Gläubigen können demnach nicht mehr nur mit Bargeld bezahlen, sondern ganz einfach auch mit einer Kreditkarte oder sogar ihrem Smartphone in der Kirche, im Kloster oder in einer Kathedrale bezahlen. Eine solche Revolution gab es in den Stätten für Gläubige bislang noch nicht. Mit einer kostenlosen Kreditkarte in einer Kirche bezahlen – für die meisten Deutschen ist das vermutlich schwerlich vorstellbar.

Doch wie die englische Ausgabe der „Financial Times“ schreibt, arbeitet die Church of England intensiv daran, Gläubigen mehr Möglichkeiten bei der Bezahlung zu geben. Damit arbeitet die Kirche – ganz untypisch – mit einem aufstrebenden Start-up zusammen. Für die Implementation der neuen Zahlungswege in den englischen Kirchen ist das schwedische Start-up iZettle verantwortlich. Möglich ist eine Zahlung bei dem neuen System mit gleich drei verschiedenen Zahlungsmitteln: Der Kreditkarte, einer Girokarte oder sogar dem Smartphone. Auch Wallet-Lösungen sowie Zahlungen mit Diensten wie PayPal sind in Zukunft in englischen Kirchen möglich. Damit haben die Glaubensstätten sogar manchem Unternehmen etwas voraus.

Einfaches System erinnert an einen Klingelbeutel

Allerdings geht die technische Revolution nicht so weit, wie beispielsweise im Flugzeuge. Airlines wie Singapore Airlines haben bereits an jedem Sitz ein Zahlungsterminal eingebaut – zumindest in der Business und First Class. Die Church of England dagegen wird nicht jede Kirchenbank im ganzen Land mit einem Lesegerät ausstatten. Die Kosten dafür wären wohl auch schlichtweg deutlich zu hoch. Stattdessen erinnert das System ganz an den klassischen Klingelbeutel. Zusätzlich zu diesem geht in Zukunft ein Kartenlesegerät durch die Reihen. Durch die NFC-Technologie müssen die zahlungswilligen Gläubigen nur ganz einfach Ihre Giro- oder Kreditkarte oder eben Ihr Smartphone an das Kartenlesegerät halten und schon können sie eine Zahlung durchführen.

Mit einem vollen Akku soll das Gerät von iZettle in der Lage sein, bis zu 500 Zahlungen zu ermöglichen. Selbst in den größeren Kirchen des Landes sollte dies reichen, um alle gewollten Spenden einzusammeln. Bislang ist allerdings nicht bekannt, wie viele Personen die Geräte in den „Testkirchen“ auch wirklich nutzen und ob sich die Revolution des Klingelbeutels auch wirklich durchsetzen wird. Doch der moderne Weg der Church of England ist ohne Zweifel nicht der Falsche, denn der Trend zum kontaktlosen Bezahlen ist nicht nur weltweit, sondern besonders in Großbritannien enorm. Deutlich größer als in vielen anderen Ländern der Welt sogar.

Die Zahlen sprechen dabei eine klare Sprache: Allein seit 2014 ist die Zahl der kontaktlosen Zahlungen um den Faktor 20 gestiegen. Die Verbraucher bezahlen also 20 Mal so häufig wie noch vor wenigen Jahren mit einer kontaktlosen Kreditkarte, einer entsprechenden Girokarte oder dem Smartphone. Verschiedene Studien und Umfragen zeigen, dass diese Form der Bezahlung in den kommenden Jahren sogar noch deutlich zunehmen wird. Schon bald könnte ein Großteil aller Zahlungen im Einzelhandel mit diesen modernen Zahlungsoptionen durchgeführt werden. Auch in den Kirchen könnte der Klingelbeutel bald durch die kontaktlose Zahlung ersetzt werden – zumindest in England.

Deutsche Kirchen bleiben beim klassischen Weg

Dass die Kirche nicht zwingend immer dem Trend hinterherläuft zeigt sich allerdings in Deutschland. Auch wenn sich in Deutschland über die Jahre das Zahlungsverhalten stark gewandelt hat, ist bei der Kirche noch alles beim Alten. Wenn es um den Klingelbeutel geht, können Sie auch heute nur mit Bargeld bezahlen – Münzen und Scheine statt Plastik. Auch wenn Sie eine gute Tat in Form einer Spende für ein bestimmtes Projekt tätigen wollen, sind Ihre Möglichkeiten stark begrenzt. Möglich sind Spenden meist nur in bar oder per Banküberweisung. Eine Spende mit Kreditkarten oder per PayPal, wie bei vielen modernen Plattformen, ist nicht möglich.

So schnell wird sich das auch nicht ändern, denn weder die evangelische noch die katholische Kirche planen in den kommenden Jahren die Einführung eines „modernen“ Klingelbeutels. Stattdessen wollen die beiden Kirchen weiterhin auf Bargeld setzen und es Spendenwilligen nicht ermöglichen, auch anders zu bezahlen. Dabei darf man allerdings auch nicht vergessen: Der durchschnittliche Kirchengänger wird von Jahr zu Jahr älter, das Durchschnittsalter liegt weit über dem des durchschnittlichen Nutzers von modernen Zahlungsmethoden wie NFC. Die Zahlung per Kreditkarte oder Smartphone hat mit der Kirche vergleichsweise wenig gemein – ob neue Zahlungsmethoden überhaupt Sinn ergeben würden, ist mehr als fraglich.

Dennoch werden sich vermutlich auch die Kirchen in Deutschland irgendwann die Frage stellen müssen, ob neue Zahlungsoptionen dafür sorgen würden, dass mehr Geld bei Spendensammlungen zusammenkommen würden. Auch in Deutschland zeigt sich nämlich: Immer mehr Verbraucher setzen bei der Zahlung auf eine Girokarte oder eine Kreditkarte und auch die Zahlung per NFC wird von Jahr zu Jahr wichtiger. Die Deutschen sind in der Welt des modernen Bezahlens angekommen – genauso wie die Church of England.