Die Funktion der neuen Applikation, die Apple mit seinem neuen Betriebssystem vorstellen will, ist relativ einfach. Im Prinzip macht die Kamera eine Art Foto von der Kreditkarte und kann die relevanten Stellen, also die Kreditkartennummer und das Ablaufdaten, eigens erkennen. Dadurch wird die Welt für den Benutzer deutlich einfacher, denn er muss die Nummern nicht mehr selbst eingeben und spart viel Zeit. Außerdem gehören Tippfehler durch die neue Funktion der Vergangenheit an.
Die Kreditkarte in der Cloud hinterlegen
Um alles noch einfacher zu machen, will Apple bei seinen neuen Geräten, die mit iOS 8 auf den Markt kommen, eine weiteres Feature anbieten. So soll es möglich sein, die Kreditkartendaten auf einem sicheren Server der sogenannten iCloud, einem Internetspeicherdienst, zu hinterlegen. Bei jeder weiteren Zahlung mit derselben, einmal eingescannten Kreditkarte, können Nutzer dann auf „automatisch ausfüllen“ drücken und schon werden die Daten aus der „Wolke“ übertragen.
Datenschützer gehen auf die Barrikaden
Einfach ist nicht immer sicher, weswegen zahlreiche Datenschützer große Gefahren durch die neuen Funktionen sehen. Durch das leichte einscannen von Kreditkarten sei Betrug deutlich einfacher, heißt es unter anderem. Die Erklärung dafür ist einfach, denn im Prinzip muss ein Dieb eine Kreditkarte nur noch für wenige Sekunden entwenden, den Rest erledigt das Programm für ihn. Andererseits erklären Befürworter der neuen Funktion, dass es keine Rolle spiele, ob ein Betrüger nun fünf Sekunden mehr oder weniger zur Verfügung hätte. Deutlich kritischer wird die Möglichkeit, die Kreditkartendaten in der Cloud zu speichern, gesehen. Zwar gilt Apples Service als sehr sicher, viele Nutzer haben dennoch Angst, ihre sensiblen Daten auf Servern fremder Unternehmen zu speichern. Diese Erfahrung mussten schon mehrere Anbieter, darunter das große Versandhaus Amazon, machen. Viele Nutzer trauen sich schlichtweg nicht, Kreditkartendaten im Internet zu hinterlegen.
Entscheidung für Praktikabilität oder Sicherheit
Schlussendlich muss jeder Nutzer und Kreditkarteninhaber für sich selbst entscheiden, ob es ihm lieber ist, seine Kreditkartendaten weiter manuell einzugeben oder auf die neue Applikation zu setzen. Auch bei der Cloud-Speicherung haben die Handybesitzer freie Wahl. Sie können sich sowohl für als auch gegen die Einspeicherung entscheiden. Ein Zwang, die Daten zu hinterlegen, existiert nicht. Die Entscheidung, ob ein Nutzer auf Funktionalität oder Sicherheit setzt, bleibt also weiterhin bei ihm selbst.