Wer kennt sie nicht, die besonderen Angebote für die Eröffnung eines Girokontos mit passender Kreditkarte? Ein gutes Beispiel dafür ist die Commerzbank, die ihr Girokonto derzeit mit einem Willkommensbonus von 100 Euro bewirbt. Dafür allerdings ist die Kreditkarte nicht kostenlos, sondern kostet mit 32,90 im Jahr verhältnismäßig deutlich zu viel. Dadurch wird der hohe Willkommensbonus schnell wieder aufgefressen, am Ende zahlen Kunden bei solchen Lockangeboten oft sogar drauf. Das zeigt sich auch bei den versteckten Gebühren: Etwa fällt beim Commerzbank-Angebot sogar eine Kontoführungsgebühr von 9,90 Euro im Monat an, sofern nicht mindestens 1.200 Euro im Monat eingehen.
Kostenlose Kreditkarten sollen durch Bonus attraktiver wirken
Auch andere Institute, etwa die netbank, bieten immer wieder Willkommensofferten an, um Neukunden zu gewinnen. Kombiniert wird dabei im Falle des Hamburger Instituts das Girokonto mit der kostenlosen Kreditkarte. Allerdings gibt es auch hier einen Haken, denn selbst das Modell MasterCard Classic ist nur im ersten Jahr gebührenfrei, im zweiten Jahr kann von einer kostenlosen Kreditkarte keine Rede mehr sein. Immerhin 19,90 Euro fallen dann im Jahr an, bei Umsätzen von mindestens 2.000 Euro sinkt der Preis allerdings auf 10 Euro im Jahr, ab 4.000 Euro Umsatz im Jahr ist die Kreditkarte sogar wirklich kostenlos. Dennoch zeigt sich auch in diesem Fall, dass sich attraktive Willkommensboni für Kunden nicht immer lohnen.
Teure Kreditkarten locken mit Bonusprogrammen
Von Lockmitteln machen allerdings nicht nur Anbieter von kostenlosen Visa- und MasterCard-Kreditkarten Gebrauch, auch teure Kreditkarten gibt es oft mit attraktiven Willkommensboni und sogar langfristigen Bonusprogrammen, die etwa Freiflüge oder Guthaben für Einkäufe versprechen. Die meisten Kreditkarten, etwa die Lufthansa Miles & More Credit Card oder die Air Berlin Visa-Kreditkarte haben dafür eine relativ hohe Jahresgebühr und verlangen darüber hinaus teilweise deutlich zu hohe Gebühren. Allerdings gibt es Bonusprogramm auch deutlich günstiger, etwa mit der Payback American Express-Kreditkarte. Diese ist genauso kostenlos wie das cardNmore-Kreditkartendoppel von Netto und Barclaycard. Mit beiden Karten kann mit jedem Umsatz für Einkaufsgutscheine gesammelt werden – bei kostenlosen Kreditkarten eine eher selten Funktion.
Gebührenfreie Kreditkarten ausgiebig vergleichen
Auch für Vielzahler muss eine Kreditkarte durch ein Bonusprogramm nicht zwingend attraktiver sein. Der Teufel liegt dabei im Detail, denn etwa bei der kostenlosen American Express-Kreditkarte von Payback sind die Gebühren für Geldabhebungen und Auslandseinsätze horrend. Auch bei cardNmore kann die Gebührenstruktur nicht überzeugen. Deswegen sollten Interessierte auf der Suche nach kostenlosen Kreditkarte auch über Konkurrenzangebote nachdenken, die auf den ersten Blick nicht so attraktiv wirken. Etwa bietet auch die Deutsche Kreditbank, deren kostenlose Visa-Kreditkarte im Test immer wieder überzeugen kann, einen Willkommensbonus in Form von Vielfliegermeilen. Darüber hinaus hat die DKB ein wenig beworbenes, gleichzeitig aber nicht unattraktives Bonusprogramm. Auch bei der comdirect, die ebenfalls eine kostenlose Kreditkarte im Angebot hat, gibt es einen Willkommensbonus und im Rahmen des sogenannten Wechselgeldsparens die Möglichkeit Umsätze zu Sparanlagen zu machen. Am Ende sollte aber ein ausgiebiger Kreditkartenvergleich darüber entscheiden, welches Modell perfekt passt. Generell sollten Interessierte aber vermeiden auf Lockangebote reinzufallen – diese lohnen sich schlichtweg für die wenigsten Kreditkartennutzer.