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Skimming - wenn der Geldautomat zum Mittäter wird 02.08.2016

Skimming - wenn der Geldautomat zum Mittäter wird

Allerlei Verlockungen entstehen für Kriminelle, wenn sie den mannigfaltigen Einsatz und die häufige Verwendung von elektronischen Zahlmitteln wie einer EC- oder Kreditkarte beobachten. Nebst den virtuellen Gefahren in Form von Banking-Trojanern, Betrugs-E-Mails und gefälschten Onlineshops lauern noch weitere Gefahren im realen Alltag auf der Straße.

Moderne EC- und Kreditkarten verfügen über einen sogenannten NFC-Chip (Near Field Communication/Nahfeldkommunikation). NFC-Chips sind eine Weiterentwicklung der RFID-Technologie und dienen dazu Kleinstbeträge (aktuell maximal 25 Euro je Einkauf) durch einfaches Vorhalten am Zahlungsterminal des Händlers ohne Unterschrift und PIN-Eingabe abwickeln zu können. Kriminelle versuchen an diese übermittelten Daten mit Hilfe von entsprechenden Lesegeräten zu gelangen. Bereits ein NFC-fähiges Smartphone mit einer kostenlosen Software aus dem App-Store reicht aus, um an die Kreditkartennummer samt Ablaufdatum zu gelangen. Mit diesen Daten können bereits Bestellungen im Internet abgewickelt werden, welche auf die Eingabe einer Kartenprüfnummer verzichten und nicht an Sicherheitsverfahren wie „Verified by Visa“ oder „3D-Secure“ teilnehmen. Ähnlich verhält es sich mit EC-Karten, hierbei können alle erforderlichen Daten abgefangen werden, welche bei einer Lastschrift erforderlich wären. NFC-fähige Smartphones funktionieren auf einer Distanz von bis zu 4 cm, ein manipuliertes Händlerterminal ist aber auch denkbar.

Kunden haben die Möglichkeit ihre EC- & Kreditkartendaten mittels sogenannten NFC-Schutzhüllen oder -Geldbörsen wirksam gegen unautorisierte Abrufe zu schützen. Wirkt ein Händler vor Ort jedoch unseriös, empfehlen wir im Zweifel auf das gute, alte Bargeld zurückzugreifen, um die Gefahr eines manipulierten Terminals zu umgehen.

Skimming kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie abschöpfen oder abgreifen. Hierbei manipulieren Kriminelle einen Geldautomaten vor Ort und installieren vor dem Einzugschacht für die EC- oder Kreditkarte einen sehr schmalen Magnetstreifenleser, welcher die Kartendaten der Kunden ausliest. Ziel ist es die Daten auf dem Magnetstreifen zu kopieren und diese auf einen Rohling (sogenannte White-Cards) zu klonen. Um einen vollwertigen Klon der erbeuteten Daten zu erstellen, wird allerdings noch die Geheim-PIN benötigt. Hierfür installieren die Täter eine Spionagekamera zumeist unter einer Zierleiste am oberen Ende des Automaten, welche die Eingabe abfilmt, damit der Klon als vollständige Kopie eingesetzt werden kann und die Diebe mit diesem eine Kontoplünderung durch Bargeldabhebung vornehmen können.
Zum Schutz raten Polizeibehörden IMMER mit der freien Hand die PIN-Eingabe zu verdecken.

Da die Bösen nicht schlafen, wurde die illegale Abfangtechnologie jedoch weiter perfektioniert, so gibt es bereits heute erste Magnetstreifenleser, die in den Kartenschacht des Automaten selbst verbaut werden und mit bloßem Auge nicht mehr sichtbar sind. Eingabeziffernblöcke werden teilweise auch mit Wärmebildkameras im Anschluss gefilmt, um die Ziffern zu rekonstruieren. Auch gibt es mittlerweile komplett gefälschte Ziffernblöcke und Tastaturen, welche über die echten Eingabeflächen geklebt werden, um den Geheim-PIN abzufangen.

Zur Abwehr gehen Geldautomatenhersteller nun hin und erschweren den Kriminellen die Installation von Ausspähgeräten durch mechanische Hindernisse wie zum Beispiel Vorbauschutzmaßnahmen und elektronische Scanner, welche zusätzliche Magnetstreifenleser erkennen und den Automaten in diesem Fall deaktivieren. Es ist also besondere Vorsicht gerade bei älteren Geldautomaten geboten. Kommt einem Kunden etwas komisch am Automat vor, dann sollte dieser Abstand von der angedachten Bargeldabhebung nehmen und sich dieses am Schalter oder an einem anderen Automaten auszahlen lassen.

Wie brisant das Thema ist, zeigt zum Beispiel eine Statistik aus dem Jahre 2010, die aufzeigt, das fast 3.200 Geldautomaten in Deutschland manipuliert wurden, dadurch entstand ein Schaden von über 60 Millionen Euro. Zum Glück ist diese Zahl aufgrund der ergriffenen Abwehrmaßnahmen stark rückläufig, so wurden im Jahre 2015 nur noch 145 Automaten in Deutschland manipuliert (Schwerpunkt Berlin), es entstand dennoch ein Schaden in Höhe von mehreren Millionen Euro. Im Ausland, insbesondere in Urlaubsregionen, ist hingegen ein starker Anstieg zu verzeichnen. Daher sollte insbesondere im wohlverdienten Urlaub besondere Vorsicht geboten sein!