Öko-Card: Nachhaltige Kreditkarten
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Neben den traditionellen Öko-Banken gibt es immer mehr Anbieter mit nachhaltigen Kreditkarten. Diese sind zum Beispiel nicht aus Plastik, sondern aus Holz.
Bei einigen werden wiederum Bäume gepflanzt. Wir wollen in diesem Ratgeber ein paar Finanz-Institute mit ihren Öko-Karten vorstellen. Aber sind sie wirklich alle nachhaltig?
Mastercard
Mastercard & everwave: 100 Mio. Tonnen Müll aus Gewässern
Mastercard und das Aachener Startup everwave wollen jährlich 100 Tonnen Müll aus Gewässern zu holen. Menschen produzieren jedes Jahr 2 Milliarden Tonnen Müll. Davon landen 11 Millionen Tonnen Plastik in den Meeren, unter anderem über Flüsse (Stand: 06/2023).
everwave hat weltweit bereits 825.462 kg Müll aus Gewässern geholt (Stand: 06/2023).
Mastercard: Ab 2028 nur nachhaltige Karten
Mastercard will ab 1. Januar 2028 nur noch Karten aus nachhaltigeren Materialien herstellen. Dazu gehören recycelte und biobasierte Kunststoffe wie rPVC, rPET oder PLA1. Der Kreditkarten-Experte will damit auf PVC-Plastik aus Erstgebrauch verzichten, wie er Anfang April 2023 bekannt gab (Stand: 04/2023).
Das US-Unternehmen will damit die Auswirkungen auf die Umwelt schonen. Denn weltweit werden jährlich fast 380 Millionen Tonnen Kunststoff produziert. Das meiste davon ist Erstgebrauch (Stand: 04/2023).
Alle neu produzierten Mastercard-Karten müssen durch ein Zertifizierungsprogramm genehmigt werden. So soll ihre Zusammensetzung und Nachhaltigkeit bewerten werden. Dieses Zertifikat soll von einem unabhängigen Dritten geprüft werden. Daneben setzt Mastercard weiterhin auf innovative, digitale Kartenprogramme, um physische Plastikkarten zu vermeiden.
Mastercard hat bis Ende 2021 bereits 10 Millionen Mastercard-Karten mit recycelbarem Material herausgegeben. Dafür kooperiert das Kreditkarten-Unternehmen mit 148 Banken in 46 Ländern. Diese erhalten Karten aus nachhaltigeren Materialien wie recyceltem Meeresplastik, Biokunststoff, Zucker oder Mais.
Mastercard: u. a. Priceless Planet Coalition
Mastercard engagiert sich seit der Corona-Pandemie öffentlich mehr für Nachhaltigkeit, Klima- sowie Umweltschutz ein. Bis Ende 2021 wollte das Kreditkarten-Unternehmen 500.000 Bäume pflanzen (lassen). Dafür sollten Mastercard-Inhaber nur in einem von 35.000 Geschäften mit dem sogenannten "Pay&Grow"-Zeichen (siehe Tweet) bezahlen:
Bis 2025 will Mastercard so insgesamt 100 Millionen Bäume pflanzen (lassen). Die sogenannte "Priceless Planet Coalition" des US-Unternehmens übernimmt die folgende Aufgabe:
"Gemeinsam identifizieren wir Gebiete, in denen eine Wiederaufforstung die größtmöglichen positiven Auswirkungen auf unseren Planeten hat."
Außerdem hat Mastercard bereits im April 2021 einen CO2-Rechner veröffentlicht. Damit sehen Nutzer die CO2-Emissionen ihrer Transaktionen.
Norisbank: Teil der Priceless Planet Coalition
Die Norisbank ist unter anderem Teil der "Priceless Planet Coalition" von Mastercard. Denn auch Kunden des Geldinstituts aus Bonn können online bestätigen, dass sie zum Beispiel per norisbank Top-Girokonto Mastercard bezahlen. Dafür lässt der Kreditkarten-Anbieter wiederum einen Baum pflanzen.
American Express
American Express (Amex) nutzt recycelten Kunststoff für neue Karten in Deutschland und Europa. Das teilte das US-Unternehmen Anfang April 2023 gegenüber kostenlose-kreditkarte.de mit:
"Ein kleiner Beitrag für mehr Nachhaltigkeit: In Europa wird das Kartenplastik zukünftig aus 85% recyceltem Material bestehen. Die ersten Karten mit Aufdruck 'Made with 85% recycled plastic' sind bereits in Deutschland im Umlauf. Innerhalb der nächsten Monate werden alle (PVC-) Karten, die neu herausgeben werden, folgen."
In den USA verwendet Amex demnach "recyceltes Meeresplastik". Dieses wird für Europa jedoch produktionstechnisch nicht angeboten, so der Kreditkarten-Anbieter. Der Visa- und Amex-Konkurrent hatte Mitte März 2023 mitgeteilt:
"Heute macht die Green Card ihrem Namen auf eine neue Art und Weise alle Ehre – sie besteht zu 70 % aus recyceltem Plastik, das an Stränden und Küstengemeinden gesammelt wird."
Amex-Mitarbeiter haben sich im April 2023 im Rahmen des "Green2Gether-Programms" freiwillig für den Umweltschutz engagiert. Dabei haben sie zum Beispiel:
- einen Strand in Japan gereinigt,
- Bäume in London sowie in Phoenix (Arizona) gepflanzt und
- einen Bauernmarkt mit lokalen Lebensmitteln in New York organisiert.
Consorsbank
Die Consorsbank gibt seit Ende 2021 nur noch nachhaltige Karten aus recyceltem Kunststoff (rPVC) heraus. Dazu gehören die kostenlose
Consorsbank Visa Card und die kostenpflichtige Consorsbank Visa Card Gold.
Damit hat das Nürnberger Geldinstitut auf Kundenwünsche reagiert. Eigenen Angaben zufolge sind rund 700.000 Karten der Consorsbank im Umlauf. Bei rund 5 Gramm pro Stück geht es immerhin um insgesamt 3,5 Tonnen Plastik (Stand: 03/2023).
DKB
Die Deutsche Kreditbank (DKB) ist kein reines Öko-Institut. Die Berliner Direktbank richtet sich aber zumindest öffentlich deutlich nachhaltiger aus als viele Konkurrenten. Eigenen Angaben zufolge ist sie "mit einem Kreditvolumen von über 10,7 Milliarden Euro der größte Finanzierer der Energiewende."
Die DKB soll zwar die nachhaltigste Bank unter den Top 20 in Deutschland sein. Aber im "Fair Finance Guide" landet sie unter den "normalen Banken" allerdings auch nur im Mittelfeld. Jedoch wurden dabei nur einige Institute verglichen.
Die DKB schreibt auf der eigenen Webseite dazu:
"Seit unserer Gründung 1990 ist Nachhaltigkeit in den Unternehmenswerten fest verankert. Wir agieren zukunftsorientiert und setzen auf wirtschaftlichen Erfolg, der im Einklang mit Mensch und Umwelt steht. Dabei konzentrieren wir uns auf das Wesentliche, unser Kerngeschäft."
Weiterhin heißt es:
"Die DKB legt großen Wert auf nachhaltiges Handeln: Als #geldverbesserer setzt sie deshalb auf ein nachhaltiges Kreditgeschäft."
Die DKB veröffentlicht zum Beispiel jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht gemäß dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) und eine Umwelterklärung. Die Berliner Direktbank investiert Anlagegelder in erneuerbare Energien, Wohnungen, Schulen, Kitas, Krankenhäuser sowie in Pflegeheime nicht in die folgenden Bereiche:
- Atomkraftwerke
- Rüstungsgüter
- gentechnisch veränderte Organismen
- Pornografie
- Prostitution
- illegaler Drogenhandel
DKB Visa Kreditkarte
Die kostenlose DKB Visa Kreditkarte bietet zwar einige Vorteile, aber keine im Zusammenhang wie Umwelt- oder Klimaschutz, so wie andere Anbieter:
- weltweit kostenlos bezahlen für Aktivkunden
- weltweit kostenlos Geld abheben für Aktivkunden
- inkl. kostenloses Girokonto
- kostenlose Partnerkarte möglich
- inkl. kostenloser Girocard
- einfache Legitimation mit Videoident
- mit Apple Pay und Google Pay
- bis 50 Euro kontaktlos ohne PIN-Eingabe bezahlen
awa7® Visa Kreditkarte
Die awa7® Visa Kreditkarte wird von der Hanseatic Bank ausgegeben. Mit dieser kostenlosen Karte pflanzen Neukunden beim Erhalt bereits einen Baum. Ein weiterer kommt automatisch je 100 Euro per Karte hinzu (Stand: 06/2023).
Der Anbieter verspricht die nachhaltige Bepflanzung. Dazu gehören auch die Pflege und der Schutz zum Fortbestand der Bäume. Durch die awa7® Visa Kreditkarte sollen rund 527.000 Bäume gepflanzt worden sein (Stand: 01/2023). Zuvor waren es:
- 12/2022: 491.000 Bäume
- 09/2021: 88.000 Bäume
- 03/2021: 45.700 Bäume
Zur awa7® Visa Kreditkarte gibt es sogar schon einen eigenen Song mit dem Titel "awa7, pflanz n'en Baum" (Stand: 06/2023):
Dazu heißt es offiziell:
"Der Song spielt auf diese Einstellung des Teams hinter awa7® an. Wir wollen keine Verbote und niemandem vorschreiben, wie sie oder er sein Leben lebt. Wir wollen die Leichtigkeit in das schwerste Thema unserer und der folgenden Generationen bringen. Wir sind der überzeugten Meinung, dass es nur so gelingen kann viele Menschen mit der Idee abzuholen. Moralisch erhobene Zeigefinger überlassen wir den Kritikern."
Das ist der offizielle TV-Werbespot von awa7:
Neben dem Pflanzen von Bäumen bietet die awa7® Visa Kreditkarte unter anderem die Vorteile:
- weltweit kostenlos bezahlen
- weltweit kostenlos Bargeld abheben
- Apple Pay und Google Pay
- Kontaktlos ohne PIN bis 50 Euro bezahlen
- Online-Antrag & Video-Legitimation
- Optionale Versicherungen
- einfache Legitimation mit Videoident
- bis 50 Euro kontaktlos ohne PIN bezahlen
Targobank
Die Targobank legte im April 2023 ihren Jahresbericht für 2022 vor. Darin hieß es zum sozialen und ökologischen Wandel:
"15 Prozent des Konzernergebnisses 2022, ein Betrag von 525 Millionen Euro, fließen anteilig in einen Fonds zur sozialökologischen Transformation der Wirtschaft (50 Prozent), in die Anpassung von Bank- und Versicherungsdienstleistungen zur Inklusion gesundheitlich beeinträchtigter und sozial benachteiligter Menschen (35 Prozent) sowie in das Sponsoring wichtiger lokaler und überregionaler Initiativen, insbesondere über die Stiftung der Crédit Mutuel Alliance Fédérale."
Das Düsseldorfer Geldhaus gibt nur noch Kreditkarten aus recyceltem Kunststoff aus. Der CO2-Ausstoß des Instituts sank 2021 im Vergleich zu 2019 um 39 Prozent. Das eigentliche Ziel waren 30 Prozent bis 2023. Die Bank bezieht zudem zu 100 Prozent Ökostrom (Stand: 04/2023).
Targobank-Karten aus Recycling-PVC
Die Targobank nutzt recyceltes Plastik für ihre eigenen Karten. Im Dezember 2022 gab das Düsseldorfer Geldinstitut bekannt, dass es die ersten 10.000 Karten aus Recycling-PVC ausgegeben hat.
Karten-Bereichsleiter Christian Scholz sagte dazu:
"Seit Mitte des Jahres bestellen wir bei unseren Kartenproduzenten ausschließlich die nachhaltige Version. Bevor wir flächendeckend die Version aus recyceltem Material bei Neu-, Ersatzkartenbestellungen oder im Rahmen der regulären Kartenerneuerung an unsere Kundschaft ausgeben, werden wir zuerst die derzeitigen Bestände aufbrauchen. Die alten Kartenrohlinge nun einfach zu entsorgen, wäre wirtschaftlich und ökologisch nicht sinnvoll."
Besitzen Sie schon eine TARGOBANK Online-Classic-Karte, so wird diese nach dem Ablaufdatum sicher auch umweltfreundlicher sein.
Zukunft und Vergangenheit
Zukünftig soll das gesamte Karten-Portfolio auf solche Karten umgestellt werden. Außerdem will die Bank für Briefe mit Karten nur vollständig recyceltes Papier nutzen. Systembriefe, Kartenabrechnungen und Marketingschreiben bestehen bereits aus FSC-zertifiziertem Papier.
Tomorrow
Tomorrow belegt laut "Fair Finance Guide 2023" den dritten Platz der nachhaltigsten Banking-Anbieter Deutschlands (Stand: 04/2023). Demnach erfüllt das Hamburger Fintech 91 Prozent aller Kriterien.
Laut der eigenen Webseite wurden bisher 141,5 Millionen Euro in nachhaltige Projekte investiert. Durch Aufrunden und Spenden konnten zum Beispiel zwei durch Sonnenenergie betriebene Kühlhäuser für Lebensmittel in Mauretanien und Gambia erbaut werden (Stand: 04/2023).
Tomorrow wollte Ende 2022 erneut 8 Millionen Euro per Crowdfunding einsammeln. Es wurden letztlich "nur" 3,5 Millionen Euro. Das Hamburger Fintech hat den Investoren eine Verzinsung von 5 Prozent jährlich in Aussicht gestellt. Es könnte jedoch noch eine künftige Gewinnbeteiligung hinzukommen. Tomorrow hatte kurz zuvor bekannt gegeben, dass es die Erträge von 2 auf 10 Millionen steigern konnte.
Tomorrow: kostenpflichtig (seit 10/2021)
Die Tomorrow Visa Card inklusive Konto ist seit Oktober 2021 nicht mehr kostenlos. Das gab das Hamburger Öko-Fintech Ende August 2021 bekannt. Laut Tomorrow gibt es seitdem drei Kontomodelle:
- Tomorrow Now: 3 Euro
- Tomorrow Change: 7 Euro
- Tomorrow Zero: 15 Euro
Bestandskunden sind zunächst nicht betroffen, so Ronald Gerber, der leitende Kundenbetreuer von Tomorrow. Eine Ausnahme gilt allerdings, wenn sie seit Oktober das Kontomodell wechseln. Im September war dies noch möglich. Das Fintech will insgesamt bald profitabel arbeiten.
Drei Kontomodelle (bis einschließlich 09/2021)
Das Hamburger Öko-Fintech Tomorrow bot bis September 2021 drei Konto-Modelle und damit auch unterschiedliche Karten an (Stand: 09/2021):
- Free (kostenlos): Das nachhaltige Konto für dein Smartphone
- Together (5 Euro monatlich): Das nachhaltige Konto für gemeinsame Finanzen
- Zero (15 Euro monatlich): Das klimaneutrale Girokonto mit der Holzkarte
Bei allen drei Varianten schützt jeder gezahlte Euro einen Quadratmeter Regenwald. Zudem unterstützen die Einlagen weltweit nachhaltige Projekte. Das Geld der Kunden fließt also nicht wie bei vielen anderen Banken in "Waffen, Kohle und andere schädliche Industrien", so Tomorrow.
Kunden erhalten allerdings nur bei Tomorrow Zero eine Visa-Card aus Holz und sie können den durchschnittlichen CO2-Fußabdruck eines Deutschen kompensieren. Das Fintech geht dabei von 11,3 Tonnen CO2 pro Jahr aus. Die beiden anderen Konto-Modelle von Tomorrow bieten diese zwei Vorteile nicht. Seit Juni 2021 zeigt die mobile Banking-App auch den CO2-Ausstoß der Einkäufe an.
Tomorrow Visa Card
Die ehemals kostenlose Tomorrow Visa Card im damals gleichnamigen Modell "Free" (bis einschließlich September 2021). Sie bot unter anderem die folgenden Vorteile:
- jeder Karteneinsatz pflanzt Bäume
- mobiles und nachhaltiges Banking
- weltweit kostenlos bezahlen
- Mobile Payment per Apple Pay & Google Pay
- Kontoeröffnung dank Videoident in 10 Minuten
- einfache Legitimation per Videoident
- kontaktlos bezahlen bis 50 Euro ohne PIN
- ohne Schufa-Prüfung
Santander UK
Santander testet in Großbritannien Maschinen in ihren Filialen, mit denen sich Plastikkarten entsorgen und recyceln lassen. So können Briten im ersten Halbjahr 2023 ihre abgelaufenen oder unbenutzten Plastikkarten auf sichere und umweltfreundliche Weise entsorgen. Die Karten werden in rund 100 Teile zerkleinern. Diese werden zu wiederverwendbaren Kunststoffpellets. Das Pilotprojekt soll vorerst sechs Monate dauern.
Fermín Martínez de Hurtado Yela von Santander sagt dazu:
"Bankkarten sind traditionell sehr schwer zu recyceln. Mit 92 Millionen Debitkarten und 60 Millionen Kreditkarten, die derzeit in Großbritannien im Umlauf sind, ist dies eine große Herausforderung und eine, dass wir unseren Teil dazu beitragen wollen, zu helfen."
Santander hatte bereits 2021 mitgeteilt, dass bis 2025 alle Debit- und Kreditkarten in Großbritannien, Spanien, Portugal und Polen aus nachhaltigen Materialien sein sollen. Warum Deutschland nicht mit darunter ist, ist unklar.
Pliant
Pliant bietet Firmen eine Kreditkarte, welche automatisch und kostenlos den CO²-Ausstoß von Geschäftsreisen ausgleicht. Besitzen Sie eine Visa-Karte des Berliner Fintechs, müssen Sie diese Funktion nur in der App aktivieren. Dann sehen Sie im Dashboard eine Übersicht mit allen ausgeglichenen CO²-Emissionen von Geschäftsreisen. Das Cashback wird direkt in zertifizierte Kompensationsprojekte investiert. Sie erhalten am Jahresende Zertifikat für die kompensierten CO²-Emissionen (Stand: 01/2022)
Eigentlich war Pliant bisher vor allem dafür bekannt, dass es Unternehmen mit guter Bonität Firmen-Kreditkarten mit hohem Kreditrahmen inklusive Cashback-Programm bietet. Dank vollkommen digitalem Kartenmanagement lässt sie sich nahtlos in die Buchhaltungssoftware integrieren. Damit hat das Berliner Startup unter anderem Carsten Maschmeyer überzeugt. Der TV-Löwe, der Main Incubator der Commerzbank und andere Geldgeber haben Ende 2021 immerhin 18 Millionen Euro in Pliant investiert.
Pliant hat im September 2022 angekündigt, dass es in vier Länder expandieren will: nach in die Niederlande, nach Luxemburg, Portugal und Finnland. Zwei weitere Länder sollen laut Chef und Mitgründer Malte Rau folgen. Schon im August 2022 hatte Pliant die europäische E-Geld-Lizenz beantragt.
Treecard
Die Treecard ist eine kostenlose Debit Mastercard aus Holz, die automatisch Bäume pflanzt. Dahinter steht Ecosia. Die ökologische Suchmaschine aus Berlin hatte Ende Juli 2021 bekannt gegeben, dass die Karte "bald in den USA verfügbar" sein soll. Dies ist inzwischen der Fall (Stand: 06/2023).
Außerdem sollte die Treecard Ende 2021 auch in der EU auf den Markt kommen. Auf der Webseite heißt es allerdings noch:
"Wer kann ein Treecard-Konto eröffnen? Um ein Konto bei Treecard zu eröffnen, müssen Sie über 18 Jahre alt sein und über eine Sozialversicherungsnummer (SSN) verfügen."
Treecard hat 2 Millionen Bäume und Mangroven gepflanzt (Stand: 06/2023):
Ecosia hatte Treecard im Oktober 2020 eine Anschubfinanzierung gegeben. Sie erhielt damals Unternehmensanteile in Höhe von 20 Prozent und 80 Prozent Umsatzbeteiligung. Ecosia soll dafür eine Million US-Dollar in Treecard investiert haben. Im Februar 2021 wurde wiederum bekannt, dass sich Treecard eine Investition in Höhe von 5,1 Millionen US-Dollar gesichert hat. Damit soll der Start in Großbritannien finanziert werden.
Ende 2022 hat Treecard 22 Millionen Euro eingesammelt. Diese Finanzierungsrunde wurde von Peter Thiels Valar Ventures angeführt. Es waren noch weitere Investoren beteiligt (Stand: 12/2022).
Die geplante Karte soll aus FSC-zertifiziertem Kirschholz in nachhaltiger Produktion gefertigt werden. Aus einem Baum sollen mehr als 300.000 Karten werden, so Ecosia. Jedes Mal, wenn Inhaber 60 Euro per Treecard ausgegeben haben, soll ein Baum gepflanzt werden. Diese und andere wichtige Werte können Kunden per App überwachen. Die Treecard soll Apple Pay, Google Pay und Samsung Pay unterstützen. Aber wann genau und zu welchen konkreten Konditionen sie in Deutschland verfügbar sein wird, ist aktuell noch nicht bekannt (Stand: 09/2021).
Bildquellen:
Mastercard: Mastercard
Tomorrow: tomorrow.one
DKB: DKB
awa7: awa7.de