Kryptowährungen bei Visa, Mastercard & Amex

Kryptowährungen bei Visa, Mastercard & Amex

Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum sind aktuell sehr gefragt. Erfahren Sie in diesem umfassenden Ratgeber, wie Visa, Mastercard, American Express (Amex) sowie PayPal damit umgehen und welche Krypto-Kreditkarten sie anbieten.

Kryptowährungen bei Visa, Mastercard & Amex

Logos von Visa, Mastercard und Amex

Die Kreditkarten von Visa, Mastercard, American Express (Amex) und PayPal haben in der Regel noch nichts direkt mit Kryptowährungen zu tun. Dies ändert sich aktuell jedoch. Denn die Anbieter sind schon längst auf den Krypto-Zug aufgesprungen.

Damit könnten Verbraucher im Alltag über ihre Kreditkarte per Kryptowährung bezahlen. Oder Sie erhalten diese zum Beispiel als Belohnung (siehe unten). Bitcoin und Co. könnten damit zu einem Teil des regulären Bezahl- und Finanzmarktes werden. Bis dies aber wirklich flächendeckend der Fall ist, dürfte es noch eine Weile dauern (Stand: 07/2023).

Visa & Mastercard pausieren Krypto-Expansion 

Visa und Mastercard beginnen vorerst keine neuen Kooperationen mit Krypto-Unternehmen. Das berichtet Reuters Ende Februar 2023.

Die zwei Kreditkarten-Spezialisten reagierten damit unter anderem auf Insolvenzen einiger Branchengrößen. Beide wollen wohl mit neuen Starts warten, bis sich "die Marktbedingungen und das regulatorische Umfeld verbessern", so der Medienbericht.

Neue Produkte und Dienstleistungen werden zwar verschoben. Aber bestehende Kooperationen werden aufrechterhalten.

Der Krypto-Chef von Visa, Cuy Sheffield, widerspricht dem Reuters-Bericht jedoch. Demnach sollen sich Interessierte weiterhin bei ihm melden:

Visa und Kryptowährungen

Visa mit Stablecoin

Visa-Kunden haben 2022 bereits Zahlungen in Höhe von 2,5 Milliarden US-Dollar per Krypto-Kreditkarte getätigt (Stand: 02/2022). Das seien 70 Prozent des Kryptovolumens des US-Unternehmens aus dem Vorjahr.

Vasant Prabhu, CFO von Visa, sagte dazu:

"Für uns signalisiert dies, dass die Verbraucher einen Nutzen darin sehen, eine Visa-Karte mit einem Konto bei einer Krypto-Plattform zu verknüpfen. Es ist wertvoll, auf diese Liquidität zugreifen zu können, um Einkäufe zu finanzieren und Ausgaben zu verwalten. Und zwar sofort und nahtlos."

Visa will anscheinend nicht nur von außen auf den Markt mit Kryptowährungen schauen. Das Unternehmen soll dabei selbst "in sehr großem Stil" aktiv werden, sagte CEO Alfred Kelly im Mai 2021. Denn der US-Konzern hat schon im Februar 2021 eine Debitkarte mit der österreichischen Kryptobörse Bitpanda herausgebracht. Mit dieser sollen Inhaber mit Kryptowährungen bezahlen können. Dafür müssen sie zum Beispiel nur Bitcoin in der App auswählen. Der Betrag wird dann beim Bezahlen per Visa-Debitkarte in Echtzeit in Euro umgerechnet.

Ebenfalls im Februar wurde bekannt, dass Visa noch im Jahr 2021 eine neue digitale Schnittstelle (API) für Banken ermöglichen will. Über diese können sie Zahlungen und Handel mit Kryptowährungen ermöglichen. Der Kreditkarten-Anbieter testet diese Schnittstelle mit der US-amerikanischen First Boulevard Bank. Visa hat zudem eine Warteliste für interessierte US-Banken angelegt.

Schon einen Monat später kündigte Visa ein Pilotprojekt mit der Digitalplattform Crypto.com an. Der Kreditkarten-Anbieter will Zahlungen mit der Kryptowährung "USD Coin" (USDC) über die Ethereum-Blockchain abrechnen. Der teure und aufwändige Zwischenschritt über Fiat-Währungen soll entfallen. Seit Mai 2021 akzeptiert Visa Zahlungen mit dem Stablecoin "USD Coin" (USDC). Visa will diese Lösung im Laufe des Jahres 2021 weiteren Partnern ermöglichen. Außerdem sollen mehr Stablecoins unterstützt werden – potenziell auch "Central Bank Digital Currencies" (CBDC).

Visas Krypto-Projekte

Ethereum

Visa lässt Gasgebühren testweise in Ethereum per Kreditkarte bezahlen. Das Besondere: Die Lösung richtet sich nicht an Krypto-affine Menschen (Stand: 08/2023).

Bitwala

Bitwala hat im November 2023 eine Krypto-Debitkarte mit Visa herausgegeben. Damit können Sie die Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum im Handel, online und am Geldautomaten ausgeben.

Die Karte des Berliner Fintechs ist zwar kostenlos. Aber beim Einsatz fällt eine Handelsgebühr von 1 Prozent an.

Bitwalas Krypto-Debitkarte ist in 29 europäischen Ländern verfügbar. Deutschland soll bald dazu gehören (Stand: 11/2023).

Gnosis

Gnosis bietet seit Juni 2023 eine Visa-Debitkarte an. Damit können Sie Ihre selbstverwalteten Kryptowährungen online ausgeben.


Die Gnosis Card ist dabei mit Ihrem sogenannten Safe-Konto verknüpft. Das dezentrale Blockchain-Projekt will damit das traditionelle Finanzsystem und die boomenden Kryptowährungen verknüpfen.

Stablecoin

Visa arbeitet ganz offiziell an einem "ehrgeizigen" Krypto-Projekt mit Stablecoin-Zahlungen. Das twitterte der Krypto-Chef von Visa Cuy Sheffield Ende April 2023 höchstpersönlich:

Mit dieser "ambitionierten" Initiative will er bei Visa:

"die allgemeine Einführung öffentlicher Blockchain-Netzwerke und Stablecoin-Zahlungen vorantreiben."

Deshalb sucht Visas Krypto-Chef auch neues Personal. So soll ein Software-Entwickler zum Beispiel smarte Verträge mit KI-unterstützten Tools verfassen.

Visa ist bereits in der Krypto-Industrie etabliert. Das Kreditkarten-Unternehmen will sein Angebot rund um Bitcoins und Co. jedoch schrittweise erweitern. Damit soll der digitalen Handel im Alltag erleichtert werden (Stand: 04/2023).

Wirex

Visa und Wirex wollen Karten mit Krypto-Funktionen in über 40 Ländern einführen (Stand: 02/2023). Die führende Krypto-Zahlungsplattform aus London hat in Großbritannien bisher fünf Millionen Kunden.

Matt Wood von Visa sagte Mitte Februar 2023 dazu:

"Visa möchte den Verbrauchern mehr Zahlungsoptionen bieten, indem wir digitale Währungen mit unserem Netzwerk von Banken und Händlern verbinden. Wir freuen uns, dass Wirex seinen Fokus auf den asiatisch-pazifischen Raum ausweitet und es für die Menschen einfach und nahtlos macht, ihr Krypto-Guthaben bei den Millionen von Händlern auszugeben, die Visa in der Region akzeptieren."

Wirex hat schon 2015 eine kryptofähige Debitkarte herausgegeben. Damit können Inhaber Bitcoin und Co. kaufen, halten, tauschen und verkaufen.

Bitpanda Card

Die Bitpanda Card ist kostenlos in Deutschland. Als sogenannter "BEST VIP" erhalten Sie bei jedem Einsatz dieser Visa-Debitkarte 0,5 Prozent bis 2 Prozent als Bitcoin (BTC)-Cashback. Je mehr Sie ausgeben, desto mehr BTC bekommen Sie (Stand: 11/2022).

Ripio

Visa hat zusammen mit Ripio eine neue Krypto-Karte in Brasilien herausgebracht. Kunden können über die Debitkarte in Krypto-Währungen bezahlen, die automatisch in brasilianische Real ($R) umgerechnet werden.

Karten-Inhaber können bis zu 5 Prozent sogenanntes "Satoshi-Cashback" in Bitcoin erhalten, so Medienberichte. Demnach ist dieses auf rund 50 Euro pro Nutzer und bis zum 31. Oktober 2022 beschränkt. Bis diesen Dezember erwartet Ripio 250.000 Karten-Nutzer (Stand: 08/2022). CEO Sebastian Serrano sagte zudem:

"Der Cashback von 5 % in BTC ist ein hervorragendes Ertragsinstrument für Benutzer und den von traditionellen Finanzinstituten angebotenen Optionen sicherlich weit überlegen.

Lemon Cash und Zro Bank

Visa bringt erste Krypto-Karten mit Cashback-Funktion in Brasilien und Argentinien heraus, wie im Juni 2022 berichtet wurde. Das US-Unternehmen kooperiert dafür mit lokalen Spezialisten aus Lateinamerika: der Kryptobörse Lemon Cash und der Zro Bank. Karten-Inhaber erhalten beim Einsatz bis zu 2 Prozent als Bitcoin zurück.

Krypto-Handelsplattform FTX

Visa beendete im November 2022 die Kooperation mit FTX. Denn seitdem befindet sich die Krypto-Handelsplattform in einem Insolvenzverfahren (Stand: 03/2023). Dabei hatte das Kreditkarten-Unternehmen die Kooperation mit FTX erst im Oktober 2022 bekannt gegeben. 

Eigentlich sollten die neuen Karten zukünftig in Lateinamerika eingeführt werden. Dann sollten Europa und Asien folgen. Die Karten von FTX ermöglichen das Umtauschen von und Bezahlen mit Krypto-Guthaben wie Bitcoins an 80 Millionen Visa-Akzeptanzstellen weltweit.

Die Krypto-Handelsplattform FTX hatte bereits im Januar 2022 angekündigt, eine Krypto-Kreditkarte anbieten zu wollen. Laut Gründer und Geschäftsführer Sam Bankman-Fried sollen keine Verwaltungs- oder Bearbeitungsgebühren beim Einsatz der Visa-Karte anfallen.

Die Idee war: Bezahlen Inhaber mit ihrer Krypto-Kreditkarte von FTX, kommen die Kryptowährungen auf dem jeweiligen Konto zum Einsatz.

Wallet-Anbieter Ledger

Der Wallet-Anbieter Ledger und die Baanx Group haben im Dezember 2021 eine Krypto-Kreditkarte angekündigt. Interessierte können sich seitdem auf eine Warteliste setzen lassen.

Beim Einsatz der Karte sollen Krypto-Einlagen direkt in Fiat-Währungen umgewandelt werden. Besitzer sollen Gehaltszahlungen darüber auch in Kryptowährungen erhalten können. Der Kreditrahmen kann ebenso mit Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether aufgeladen werden.

1 Mrd. $ Umsatz mit Visa-Kryptokarten

In der ersten Hälfte 2021 wurden über eine Milliarde US-Dollar mit Krypto-Karten von Visa ausgegeben. Das CFO Vasant Prabhu Anfang Juli 2021 gegenüber dem Nachrichtensender CNBC bestätigt. Demnach könnten die jährlichen Verbraucherausgaben von 18 Billionen US-Dollar nicht mehr mit Bargeld und Schecks, sondern per Kryptowährung getätigt werden. Prabhu sagte:

"Wir tun viel, um ein Ökosystem zu schaffen, das Kryptowährungen nutzbarer und wie jede andere Währung macht. Die Leute erforschen Möglichkeiten, wie sie Kryptowährungen für Dinge verwenden können, für die sie normale Währungen verwenden würden. Es gibt viele Probleme in Bezug auf die Volatilität usw. Aber das ist Sache der Besitzer von Kryptowährungen, sie zu verwalten und zu verfolgen."

Visa arbeitet mit 50 Firmen zusammen, damit Kunden per Krypto-Karten bei 70 Millionen Händlern weltweit bezahlen können. Der Kreditkarten-Anbieter will zukünftig mit weiteren Krypto-Plattformen kooperieren. Zu den aktuellen Partnern und Projekten gehören unter anderem:

Coinbase Card

Die Coinbase Card von Visa gibt es in Großbritannien (siehe Tweet), Deutschland und den USA. Dort bietet diese Debitkarte 1 Prozent Cashback in Bitcoin oder 4 Prozent in Stellar Lumens (XLM). Inzwischen ist die Integration in Apple Pay und Google Pay möglich. Inhaber können ebenso ihre eigenen Kryptobestände zum Bezahlen verwenden. Händler erhalten aber in jedem Fall Gutschrift in Geld, wie bei jeder anderen Kartenzahlung auch.

In Deutschland ist die Karte kostenlos, aber Inhaber bekommen kein Krypto-Cashback. Sie können pro Monat maximal 200 Euro damit abheben (Stand: 11/2022). 

Visa bietet diese Krypto-Karte bereits seit 2019 in Großbritannien an: 

BlockFi Rewards Visa Card

In den USA gibt es seit Juli 2021 eine Visa-Kreditkarte von der Krypto-Firma mit Bitcoin-Rewards. Inhaber erhalten beim Karteneinsatz bis zu 3,5 Prozent Cashback in Form der Kryptowährung.

Seit Dezember 2020 hatten sich 400.000 Menschen auf die Warteliste für diese Visa-Card setzen lassen. Jeder Interessiert sollte seine Kreditkarte bis Ende Juli 2021 erhalten, versprach BlockFi-CEO Zac Prince. Für die Karte fällt keine jährliche Gebühr an. Auch Auslandstransaktionen sind kostenlos.

Wie Visa Kryptowährungen sieht

Visa-CEO Kelly nannte im Mai 2021 einige Punkte, die er als Chance in Bezug auf Kryptowährungen sieht: 

  • Kauf und Verkauf von Kryptowährungen per Visa-Karte
  • Entwicklung von kryptobezogenen Schnittstellen für Finanzinstitutionen
  • Aufbau von Infrastruktur, um Visa-Abrechnungen per Stablecoins zu ermöglichen
  • Arbeit an Lösungen für Digitales Zentralbankgeld (Central Bank Digital Currency, kurz CBDC)

Wie Visa Kryptowährungen unterscheidet

Der Visa-CEO unterscheidet bei den Kryptowährungen

  • Investment-Möglichkeiten, zum Beispiel Bitcoin
  • Zahlungsverkehr-Optionen, zum Beispiel mit Stablecoins und CBDCs

Laut Kelly befindet sich Visa in Gesprächen mit mehreren Zentralbanken bezüglich CBDCs. Denn Verbraucher müssten diesen vertrauen. Dieses könnte Visa als Partner wohl mit herstellen, so Kelly.

Mastercard und Kryptowährungen

Das Codenetzwerk von Mastercard

Mastercard hat im Februar 2021 angekündigt, dass es noch im selben Jahr einige Kryptowährungen als Zahlungsmittel zulassen und anerkennen will. Allerdings müssen die Kryptowährungen eine gewisse Stabilität bieten (sogenannte Stablecoins) sowie den Compliance-Richtlinien des Kreditkarten-Anbieters genügen. Dabei geht es vor allem um die Geldwäsche-Bekämpfung.

Raj Dhamodharan von Mastercard zu der neuen Krypto-Ankündigung:


"Damit schaffen wir viel mehr Möglichkeiten für Käufer und Händler, die es ihnen erlauben, in völlig neuer Art und Weise Zahlungen zu tätigen. Diese Änderung kann Händlern neue Kunden erschließen sowie Verkäufern dazu verhelfen, durch die Erweiterung ihrer Zahlungsmöglichkeit die Loyalität zu bestehenden Kunden auszuweiten. Verbraucher werden mit diesen Möglichkeiten weiterhin dazu befähigt, Geld auf eine neue Weise zu sparen, zu verwalten und zu versenden."

Mastercard hat bereits in den vergangenen Jahren an einigen Krypto-Projekten mitgearbeitet. Das US-Unternehmen brachte zum Beispiel Kreditkarten mit Bitpay und Wirex auf den Markt. Damit konnten Krypto-Besitzer direkt im stationären Handel bezahlen. Dabei wurden Bitcoin und Co. jedoch immer in klassische Währungen umgerechnet werden. Dieser Umweg könnte zukünftig entfallen.

Daneben kooperiert Mastercard auch mit mehreren Zentralbanken, welche an eigenen Digitalwährungen arbeiten. Der Kreditkarten-Anbieter hat 2020 eine Testplattform erstellt, um diese sogenannten CBDCs simulierend zu nutzen. Laut Mastercard interessieren sich 80 Prozent der Zentralbanken weltweit für eigene Digitalwährungen. Demnach sollen schon 40 Prozent Tests dafür durchführen.

Mastercards Krypto-Projekte

Multi-Token-Netzwerk (MTN)
Mastercard testet ein Multi-Token-Netzwerk als Beta-Version im Vereinigten Königreich. Der Kreditkarten-Anbieter will mit diesem System zukünftig auch in weitere Länder expandieren. Ray Dhamodharan, der Leiter für Krypto und Blockchain bei Mastercard, hat Banken und Finanzinstitute zur Teilnahme eingeladen (Stand: 07/2023). 
Das US-Unternehmen arbeitet zudem an einem Blockchain-App-Store. Es will mit dieser Lösung Finanz-Anwendungen weiter regulieren. 
Stables

Stables (ehemals Tiiik) und der Karten-Emittent Marqeta wollen eine neue Mastercard herausgeben. Mit dieser soll Inhaber überall im Online- und Offline-Handel per Stablecoins bezahlen können, wo Mastercard angenommen wird. Dafür wird die Kryptowährung vor Ort in Fiat-Währung umgerechnet. Besitzer der geplanten Karte müssen kein Guthaben vorher aufladen (Stand: 03/2023).

Das 2021 gegründete Startup mit Sitz im australischen Sydney bietet eine digitale Wallet. Damit können User Stablecoins verdienen, versenden und ausgeben.

Bybit

Mastercard hat zusammen mit der Krypto-Währungsbörse Bybit eine virtuelle Debitkarte auf den Markt gebracht. Die Einführung echter Plastikkarten ist für April 2023 geplant (Stand: 03/2023).

Mit der sogenannten Bybit Card können Inhaber Krypto-Währungen an der Verkaufsstelle und an Geldautomaten in Fiat-Währungen umwandeln. Die Bezahlung soll vorerst nur per Bitcoin-Guthaben möglich sein. Für Abhebungen können auch Kryptowährungen verwendet werden.

Immersve

Mastercard kooperiert seit Februar 2023 mit Immersve. Das neuseeländische Krypto-Unternehmen will Kreditkarten-Inhaber das Bezahlen mit dem Stablecoin USDC zu ermöglichen.

Mastercard-Besitzer müssen ihre Wallets dafür mit dem Service verbinden. Immersve verwandelt USD-Coins dann automatisch in eine Fiat-Währung.
Immersve-CEO Jerome Faury zufolge ist dies überall möglich, wo Mastercard online akzeptiert wird. Allerdings wird der Service vorerst nur in Neuseeland und Australien getestet.

"Crypto Source" mit Paxos Trust Company.

Mastercard will Krypto-Angebote für Banken erleichtern. Mit dem "Crypto Source"-Programm sollen die Institute ihren Kunden sichere Krypto-Handelsfunktionen und -dienste anbieten können. Das gab Mastercard Mitte Oktober 2022 bekannt.

Für das neue Programm kooperiert das Kreditkarten-Unternehmen mit der Paxos Trust Company. Diese Blockchain-Infrastrukturplattform bietet den Handel und die Verwahrung von Krypto-Vermögenswerten an. So will Mastercard Krypto-Währungen zu einer weiteren alltäglichen Zahlungsmethode machen (Stand: 10/2022).

Binance
2023: Mastercard beendet Binance-Kooperation

Mastercard beendet die Zusammenarbeit mit Binance am 27. September 2023. Der Kreditkarten-Spezialist und die Krypto-Börse haben in Argentinien, Brasilien, Kolumbien und Bahrain kooperiert (Stand: 08/2023).

Mit Binance-Karten können Nutzer in traditionellen Währungen bezahlen. Allerdings hat die Handelsplattform rechtliche und regulatorische Probleme. Mastercard will andere Krypto-Kartenprogramme jedoch weiterführen.

Ebenso Ende Juli 2023 wurde bekannt, dass Binance den Antrag auf eine Lizenz für Krypto-Verwahrung zurückgezogen hat. Diesen hatte die Bafin Ende Juni abgelehnt. Die Krypto-Börse will den Antrag überarbeiten und erneut einreichen (Stand: 08/2023).

2021: Binance-Kooperation

Visa und Mastercard kooperieren trotz regulatorischer Bedenken mit Binance. Denn die italienische Finanz-Aufsichtsbehörde warnte vor der Krypto-Währungsbörse aus Malta. Sie war Mitte 2021 mit einem Handelsvolumen von rund 20 Milliarden US-Dollar die größte Krypto-Handelsplattform (Stand: 07/2021). Beide Kreditkarten-Anbieter erkennen zwar die Bedenken an und wollen die Situation rund um Binance aufmerksam. Auch Barclays und Santander kooperieren weiter mit Binance.

Mastercard und Binance wollen eine Kryptowährungs-Zahlungskarte in Argentinien auf den Markt bringen. Diese sollen Inhaber weltweit bei mehr als 90 Millionen Akzeptanzstellen online und offline einsetzen können. Aktuell ist die Binance Card noch in der Beta-Version erhältlich (Stand: 08/2022).

Bei der Zahlung sollen Kryptowährungen wie Bitcoin und Co. in Echtzeit in Fiat-Währungen umgewandelt. Kunden winkt ein Cashback von bis zu 8 Prozent. Bargeld-Abhebungen sollen kostenlos sein (Stand: 11/2022).

Die Kooperation mit der weltweit größten Krypto-Börse gab Mastercard-CEO Michael Miebach im August 2022 bekannt. Der Service sollte in den Wochen nach dem Start auf weitere Länder ausgeweitet werden. Miebach erklärte zudem:

"Wir können das volle Potenzial der Blockchain-Technologie entfesseln, wenn wir sie zugänglicher und einfacher nutzbar machen."

Edge: Don’t-Know-Your-Customer (KYC) Mastercard

Der US-Kryptoanbieter Edge hat Anfang Juni 2022 den Start einer "Don’t-Know-Your-Customer" (KYC) Mastercard angekündigt. Nutzer sollen so mit Bitcoin und anderen digitalen Währungen bezahlen können. Dies soll allerdings nur an Terminals in den USA möglich sein.

Inhaber werden für diese Mastercard nicht nachverfolgt. Dafür müssen Sie die Edge Mobile App nur mit einer Kryptowährung ihrer Wahl aufladen. Eine Überweisung ist dafür nicht notwendig. Edge-Mitgründer Paul Puey sagte dazu:

"Ohne persönliche Daten preiszugeben und ohne die üblichen Gebühren oder Verzögerungen beim Aufladen ist die Edge Mastercard ein echter Durchbruch bei der Nutzung von Kryptowährungen für alltägliche Zahlungen."

Nexo und DiPocket

Mastercard, Nexo und DiPocket bringen die weltweit erste Krypto-Kreditkarte heraus, heißt es im April 2022. Die Besonderheit dabei: Die Kryptowerte müssen beim Karteneinsatz nicht verkauft werden. Bitcoin, Ethereum, Ether und Co. dienen stattdessen als Sicherheit für den Kreditrahmen.

Die Karte soll in ausgewählten europäischen Ländern eingeführt werden. Die drei Partner wollen die kryptogestützte Karte in physischer und virtueller Form verfügbar machen. Mastercard soll bei mehr als 93 Millionen Händlerseiten weltweit akzeptiert werden.

Inhaber erhalten beim Karteneinsatz einen Krypto-Cashback von bis zu 2 Prozent. Sie können die Kreditkarte bei Apple Pay und Google Pay hinterlegen. 

Das folgende Video erklärt die Krypto-Kreditkarte:

Neues Startup-Programm

Mastercard hat Ende Juli ein neues Startup-Programm rund um die Themen Blockchain und Kryptowährungen eröffnet. Zu den sieben Teilnehmern gehört unter anderem Stacs. Das Startup aus Singapur kümmert sich laut Mastercard um die "Schaffung neuer nachhaltiger digitaler Vermögenswerte". Zu den Kunden gehören auch schon globale Banken. Das Kreditkarten-Unternehmen hat seit 2014 über eigene Initiativen bereits 250 Startups unterstützt.

Circle: Stablecoins

Das Mastercard-Logo

Mastercard hat Anfang Juli 2021 angekündigt, dass es Kooperationspartnern die Umwandlung von Kryptowährungen in Fiatgeld erleichtern will. Das Kreditkarten-Unternehmen kooperiert dabei mit dem USDC-Emittenten Circle, um mit Stablecoin in einem Pilotprojekt zu integrieren. Zuvor konnten Bitcoin und Co. bei Mastercard nur mit Fiat-Währungen abgerechnet werden.

Krypto-Tauschbörse Gemini

Mastercard und die Krypto-Tauschbörse Gemini haben ihre Krypto-Kreditkarte im April 2022 in den USA eingeführt (Stand: 04/2022). Die Karte unterstützt mehr als 60 Kryptowährungen. Dazu gehören unter anderem:

Bitcoin
Ethereum
Dogecoin

Inhaber dieser Krypto-Kreditkarte können bis zu 3 Prozent Cashback erhalten:

3 % auf Zahlungen in Restaurants
2 % auf Lebensmittel
1 % auf alle anderen Einkäufe

Die folgenden Gebühren sollen explizit nicht anfallen:

Umtauschgebühr
Jahresgebühr
Auslandseinsatzgebühr

Revolut

Mastercard und Revolut lassen ihre Karte mit einer Kryptowährung verknüpfen. Der Inhaber hält Bitcoin oder Ähnliches jedoch nicht direkt. Er kann in seinem Revolut-Account aber einstellen, dass seine virtuell gehaltene Kryptowährung in die echte Währung umgewandelt wird.

Wie Mastercard Kryptowährungen unterteilt

  • "Central Bank Digital Currencies" (CBDC) ist digitales Zentralbankgeld als gesetzliches Zahlungsmittel
  • Stablecoins sind Kryptowährungen, die an echte Währungen gebunden sind und damit weniger im Wert schwanken als Free floating-Kryptowährungen
  • Free floating Kryptowährungen, zum Beispiel Bitcoin basieren auf einer dezentralen Blockchain und sind unabhängig von Banken und staatlichen Institutionen

American Express und Kryptowährungen

American Express Blue Card

American Express (Amex) beschäftigt sich schon länger mit Kryptowährungen. Der Kreditkarten-Anbieter hat zum Beispiel Startups aus der Szene investiert, so Harshul Sanghivon von Amex.

American Express' Krypto-Projekte

Abra: Kreditkarte mit Krypto-Belohnungen

American Express (Amex) plant seine erste Kreditkarte mit Krypto-Belohnungen. Dafür kooperiert das US-Unternehmen mit der Krypto-Plattform Abra. Das hat Amex Anfang Juni 2022 auf der Konferenz Consensus in Austin bekannt gegeben.

Damit folgt American Express seinen großen US-Konkurrenten Visa und Mastercard. Denn beide haben schon einige Kooperationen für Krypto-Kreditkarten angeschoben.

FalconX

Im Dezember 2020 wurde bekannt, dass American Express in FalconX investiert ist. Die konkrete Summe ist zwar nicht bekannt. Aber im Mai 2020 haben unter anderem Accel und Coinbase 17 Millionen US–Dollar in die Krypto-Handelsplattform gesteckt. Bis Ende 2020 hat FalconX eine Umsatzsteigerung von 350 Prozent erwirtschaftet. Das monatliche Transaktionsvolumen lag damals bei 3 Milliarden US–Dollar.

Blockchain-App für Rechnungen

Bereits 2019 hat Amex die Blockchain-Technologie in eine App eingebaut, damit Kunden ihre Rechnungen transparent einsehbar zu machen.

PayPal

Neben Visa und Mastercard ist auch PayPal im Krypto-Bereich aktiv.

Paypal USD/PYUSD-Token

PayPal hat im August 2023 eine eigene Kryptowährung eingeführt. Die sogenannten Paypal USD sollen als Stablecoin immer einen US-Dollar wert sein.

PayPal will ab September monatlich berichten, wie sich die Vermögenswerte der PYUSD-Token zusammensetzen. Bisher können nur US-Kunden die Krypto-Währung von PayPal nutzen.

Bildquellen:

Titelbild: pixabay.com | MasterTux
Logos: Visa, Mastercard, Amex
Visa-Stablecoins: Visa
Mastercard-Bild mit Code-Netzwerk: mastercard.com
Mastercard-Logo: Alexey Novikov | Dreamstime
Amex Blue: Amex


Autor - Global-Konto

Christian Bach

Redaktion & Social Media

Seit meinem Studium in Medien & Politische Kommunikation bin ich leidenschaftlicher Texter. Innovative Bezahllösungen, Mobile Payment aber auch klassische Finanzprodukte wie das Girokonto oder Bezahlkarten zählen heute zu meinen Schwerpunkten als Redakteur und Social Media Manager. Ich schreibe vorzugsweise über aktuelle Trends, Innovationen und Best Practices im Finanzwesen.