Prepaid, Charge und Revolving

Die Kreditkarten-Arten

Kreditkarten gibt es in allen möglichen Farben und von unterschiedlichen Anbietern. Doch welche Arten von Kreditkarten gibt es eigentlich und welche Art lohnt sich für mich?

Die Kreditkarten-Arten

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Wer sich erstmals mit dem Thema Kreditkarten auseinandersetzt, ist aufgrund der schieren Auswahl und den verschiedenen Ausführungen vermutlich etwas perplex. Das ist nicht überraschend. Denn Kreditkarten sind teilweise komplexe Finanzprodukte. Auch wenn die Vergleichsseiten im Internet einen guten Überblick bieten, versteht man das Thema Kreditkarte noch nicht zwingend sofort.

Das liegt auch daran, dass es verschiedene Varianten von Kreditkarten gibt. Besonders relevant sind die Unterschiede bei den Zahlungsmodalitäten, weswegen wir Ihnen in diesem Ratgeber erklären möchten, was Sie wissen sollten.

Prepaid-Kreditkarten

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Die erste "Kreditkarten"-Art sind sogenannte Prepaid-Kreditkarten. Ins Deutsche könnte man den Begriff auch als Vorauszahlungs-Kreditkarte übersetzen. Das heißt konkret: Sie müssen einen Betrag auf die Karte aufladen, um dann damit bezahlen zu können. Damit handelt es sich eigentlich nicht um eine typische Kreditkarte. Denn ein Kredit wird nicht gewährt.

Vielmehr muss man sich immer selbst um die notwendige Deckung kümmern und kann erst dann bezahlen, wenn Geld auf der Karte ist. Doch auch diese einfache Regel ist heutzutage ein wenig aufgeweicht. Denn auch unter den sogenannten Prepaid-Kreditkarten gibt es wiederum verschiedene Typen. Beispiele für diese Karten-Art:

Unterarten von Prepaid-Kreditkarten

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Beispielsweise kann man in Deutschland sogar im Supermarkt Kreditkarten dieser Art kaufen. Meist sind diese Karten einmalig mit Guthaben aufgeladen. Dann können sie für Zahlungen, teilweise auch für Abhebungen, genutzt werden. Eine Wiederaufladung ist meist nicht möglich. Anders sieht es mit herkömmlichen Prepaid-Kreditkarten von Banken aus. Diese werden über den normalen Prozess und personengebunden ausgestellt. Die Karten können beispielsweise per Überweisung, manchmal auch durch Bareinzahlung, aufgeladen werden. Sobald das erledigt ist, kann die Karte zur Zahlung eingesetzt werden.

Darüber hinaus gibt es mittlerweile aber auch noch eine Kombination mit einer Art Debitkarte. Das heißt, dass die Kreditkarte einfach direkt vom Girokonto abgebucht wird. In diesem Fall müssen Sie sich nicht um die Aufladung der Karte kümmern. Einzig die Deckung auf dem verknüpften Girokonto ist relevant. Am Ende kommt es aber auf dasselbe hinaus.

Vor- und Nachteile von Prepaid-Kreditkarten

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Die Vorteile von Prepaid-Kreditkarten im Allgemeinen liegen auf der Hand: Die Karten versprechen einen besseren Überblick über die Finanzen. Dadurch, dass man immer nur so viel Geld ausgibt, wie man auflädt oder auf dem Konto hat, entsteht keine Verschuldungsgefahr. Entsprechend ist meist auch keine Bonitätsauskunft notwendig, da kein Kredit vergeben wird. Deshalb kommen Prepaid-Kreditkarten vielfach auch für Jugendliche oder Verbraucher mit Bonitätsproblemen in Frage. Die

Nachteile einer Prepaid-Kreditkarte lassen sich ebenfalls schnell identifizieren: Weniger Flexibilität, sehr begrenzte Zusatzleistungen und kein Kredit.

Charge-Kreditkarte

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Die sogenannte Charge-Kreditkarte ist in Deutschland am meisten verbreitet. Diese Art von Kreditkarte wird u.a. von Visa und Mastercard angeboten. Zudem gibt es kostenlose Kreditkarten und kostenpflichtige Varianten dieses Typs. Dabei funktioniert die Charge-Kreditkarte nach diesem Muster: Alle getätigten Zahlungen werden auf der Kreditkarten-Abrechnung angesammelt. Dann werden sie monatlich in Form einer Rechnung – meist per Lastschrift – komplett vom Girokonto abgebucht. Somit erhält man eine gewisse zusätzliche finanzielle Flexibilität und muss nur einmal im Monat die Gesamtsumme aller Zahlungen begleichen. Zu den Charge-Kreditkarten gehören die folgenden:

Vor- und Nachteile von Charge-Kreditkarten

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Der entscheidende Vorteil von Kreditkarten dieses Typs ist, dass Sie als Verbraucher einen kostenlosen Kredit von bis zu 60 Tagen erhalten. Das bringt nicht nur mehr Flexibilität, sondern ermöglicht auch das verzögerte Bezahlen von größeren Ausgaben. Hinzu kommt, dass Charge-Kreditkarten meist die attraktivsten Zusatzleistungen bieten. So finden Sie beispielsweise kostenlose Kreditkarten dieser Art, mit denen Sie auch gebührenfrei Bargeld abheben können. Außerdem bieten einige attraktive Zusatzleistungen wie einen Rabatt bei der Urlaubsbuchung.

Aber auch unter den Premium-Kreditkarten finden Sie in Deutschland sogenannte Charge-Kreditkarten. Die meisten Hausbanken geben regulär auch Karten dieses Typs aus. Sinnvoll ist eine solche Karte, wenn Sie einen zusätzlichen finanziellen Spielraum wünschen. Darüber hinaus können Sie von einer Kreditkarte profitieren, die attraktive Zusatzleistungen und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bietet. Zudem sind die Kreditkarten meist sehr komfortabel, da die Abbuchung automatisch per Lastschrift vom Girokonto erfolgt.

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Nachteile einer Charge-Kreditkarte finden sich im Bereich der Bonität. Mit einer schlechten Schufa erhält man eine solche Kreditkarte meist nicht. Zudem hat die Beantragung in der Regel einen kleinen Einfluss, der sich über die Jahre jedoch wieder ausgleicht beziehungsweise sogar für eine Verbesserung der Bonität sorgt. Bedenken sollte man zudem, dass solche Kreditkarten dazu verleiten, zu viel Geld auszugeben und den Überblick zu verlieren. Immerhin werden alle Zahlungen nur einmal im Monat gesammelt vom Kartenkonto abgebucht.

Revolving-Kreditkarten

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Die letzte Gruppe von Kreditkarten in Deutschland sind sogenannte Revolving-Kreditkarten. Hierbei handelt es sich um den beispielsweise in den USA am häufigsten verbreiteten Karten-Typ. In Deutschland spielen diese Karten keine so große Rolle. Zu den Revolving-Kreditkarten gehören hierzulande beispielsweise die drei folgenden kostenlosen Kreditkarten:

Grundsätzlich funktionieren diese Karten dabei wie eine Charge-Kreditkarte. Alle Zahlungen werden monatlich in einer Rechnung zusammengefasst. Anders als bei Charge-Kreditkarten wird die jeweilige Rechnungssumme dann nicht einfach von Ihrem Girokonto abgebucht. Stattdessen sind Sie selbst gefordert und müssen den jeweiligen Rechnungsbetrag per Überweisung begleichen. Wenn Sie den Betrag nicht oder nur teilweise begleichen, geht der Restbetrag in einen Kredit über. Die Kreditkarte kann also zu einer Kostenfalle werden.

Vor- und Nachteile von Revolving-Kreditkarten

Die in Deutschland vorhandenen Revolving-Kreditkarten bieten meist attraktive Zusatzleistungen. Wer sich jedoch für diesen Typ Karte entscheidet, sollte die Nachteile ganz klar im Blick haben. Denn die Gefahren sind deutlich größer als bei anderen Karten. Wer sich dieses Risiko zutraut, kann sich auch für eine der genannten Karten entscheiden. Alternativ gibt es aber auch kostenlose Kreditkarten, die als etwas simplere Charge-Karte funktionieren.

Bildquellen:

zwei Kreditkarten: pixabay.com - worldww
N26: N26.com
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Gebührenfrei Mastercard Gold: eigene/Gebührenfrei Mastercard Gold


Autor - Global-Konto

Christian Bach

Redaktion & Social Media

Seit meinem Studium in Medien & Politische Kommunikation bin ich leidenschaftlicher Texter. Innovative Bezahllösungen, Mobile Payment aber auch klassische Finanzprodukte wie das Girokonto oder Bezahlkarten zählen heute zu meinen Schwerpunkten als Redakteur und Social Media Manager. Ich schreibe vorzugsweise über aktuelle Trends, Innovationen und Best Practices im Finanzwesen.