Gerichtsurteil: Sie sind nie zu alt für eine Kreditkarte
Wegen Altersdiskriminierung: 88-Jähriger gewinnt gegen Bank
Einem 88-Jährigen darf eine Kreditkarte nicht wegen seines Alters verwehrt werden. Das hat das Amtsgericht Kassel Ende 2023 entschieden.
"Ungünstige Rückzahlungsprognose" durch das hohe Alter
Eine Bank hatte dem Antragssteller eine Kreditkarte wegen "ungünstiger Rückzahlungsprognose" abgelehnt. Die Wahrscheinlichkeit zu sterben sei hier größer als bei jüngeren Menschen.
Das Institut müsste unter Umständen Geld bei Erben eintreiben. Dies sah das Gericht jedoch anders:
"Eine ungünstige Rückzahlungsprognose ist kein sachlicher Ablehnungsgrund, sondern eine Altersdiskriminierung im Sinne des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes. Das gilt auch beim Abschluss zivilrechtlicher Verträge. Zudem ist in diesem Fall wegen der hohen Pension des ehemaligen Richters nicht zu erwarten, dass er überhaupt einen Nachlass mit Schulden hinterlassen wird."
Warum alte Menschen Kreditkarten haben dürfen
Es handle sich dagegen um eine Altersdiskriminierung, so das Amtsgericht Kassel. Daher muss die Bank 3.000 Euro Entschädigung nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) bezahlen.
Das Besondere an diesem Fall: Beim Kläger handelt es sich selbst um einen pensionierten Vorsitzenden Richter des Bundesarbeitsgerichts (BAG). Dieser schien seine Rechte noch ziemlich genau zu kennen.
Wofür Rentner eine Kreditkarte benötigen
Rentner können eine Kreditkarte ebenso einsetzen, wie alle anderen Personen. Sie ist vor allem in Situationen nützlich, in denen Sie mit Ihrer Girocard, Debitkarte oder Bargeld nicht weiterkommen, zum Beispiel bei:
- Mietwagen
- Hotelbuchungen
- kurzzeitigen Krediten
Welche kostenlosen Kreditkarten sich für Pensionäre eignen
Sie können auch im Alter je nach Nutzung verschiedene kostenlose Kreditkarten beantragen. Die folgenden Visa-Karten könnten sich beispielsweise eignen (Stand: 02/2024):
Denn Sie können sie weltweit ohne Gebühren einsetzen und die Ausgaben werden per Lastschrift eingezogen.
