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Illegale Konten sind nicht zu vernachlässigen 06.10.2015

Illegale Konten sind nicht zu vernachlässigen

Illegale Konten. Das klingt nach Hollywood, ist aber deutlich realistischer als viele denken. Wer ein Girokonto eröffnet, muss sich allerdings keine Sorgen machen. Dass Kontodaten geklaut werden, ist eher selten. Vielmehr setzen Betrüger darauf, Konten unter dem Namen anderer zu eröffnen, ohne, dass diese das überhaupt merken. Der Markt für diese illegalen Konten floriert.

Eine kostenlose Kreditkarte, ein Girokonto ohne Schufa – Finanzprodukte gehören heute absolut zum Alltag. Fast jeder hierzulande hat ein Girokonto und viele Millionen haben auch eine gebührenpflichtige oder kostenfreie Kreditkarte. Doch was viele nicht wissen: Es gibt auch einen Markt für illegale Girokonten, die unter Nennung einer falschen Identität eröffnet wurden. Nach Berichten des Handelsblatts und der Welt am Sonntag wächst der Markt für falsche Girokonten rapide. Die Theorie dahinter ist relativ einfach: Betrüger eröffnen bei einer Bank ein Girokonto unter Nennung einer anderen Identität als der eigenen. Für das Post-Ident-Verfahren oder das neuere Video-Ident verwenden sie gefälschte Ausweise oder Reisepässe. Wenngleich keine Zahlen bekannt sind, gehen Behörden davon aus, dass die Fälschungen nur selten auffallen.

Keine Sorgen mit Kreditkarten

Weniger kritisch ist die Sache bei Kreditkarten. Bislang ist nicht bekannt, dass es auch für kostenlose Kreditkarten einen Schwarzmarkt gibt. Das liegt zumeist auch daran, dass bei Kreditkarten – auf Grund der Kreditfunktion – eine genauere Prüfung vorgenommen wird. Dabei ist es nur schwer möglich, dass jemand, dessen Identität gestohlen wird, von dem Vorgang nichts mitbekommt. Bei einem Girokonto – nicht wenige Menschen haben mehrere davon – merkt man einen Identitätsdiebstahl dagegen viel später. Man mag sich allerdings fragen, was die Betrüger mit den Konten überhaupt vorhaben und was kann das für Verbraucher für Folgen haben?

Straftaten und Schulden

Grundsätzlich lauert bei Identitätsdiebstahl in Zusammenhang mit der Eröffnung eines Kontos sogar ein doppeltes Risiko. Zum einen können Betrüger bei einem Konto mit Dispositionskredit dafür sorgen, diesen komplett auszureizen. Die Rechnung dafür muss am Ende der Kontoinhaber zahlen, die Betrüger sind da oft schon verschwunden. Im Normalfall allerdings übernimmt die Bank die Kosten in einem solchen Fall. Eine andere Gefahr ist die, ins Visier von Strafermittlern zu kommen. Illegale Girokonten werden oft dann eröffnet oder im Internet von anderen Betrügern gekauft, um über sie Transaktionen abzuwickeln, die alles andere als lupenrein sind. Besonders Finanzbetrug, aber auch andere Straftaten wie Kinderpornographie, Erpressung oder sogar Mord stehen in Zusammenhang mit illegalen Girokonten. Wer nicht aufpasst, kann ohne eigene Beteiligung auf einmal Teil eines Strafverfahrens werden. Zwar lassen sich die Fälle meist aufklären, angenehm ist die Situation für Betroffene allerdings dennoch nicht.

Behörden auf den Plan gerufen

Dadurch allerdings, dass die Zahl der illegalen Girokonten zunimmt und teilweise auch Produkte wie kostenfreie Kreditkarten betroffen sind, werden immer häufiger die Behörden auf den Plan gerufen. Mittlerweile gibt es auf Grund dieser Art von Straftaten immer häufiger Razzien und genauere Untersuchungen. Auch beim Ident-Verfahren wird immer mehr auf die Richtigkeit von Dokumenten geachtet. So kann das Problem möglicherweise zumindest ein wenig eingedämmt werden, sodass Bürger zukünftig keine Sorgen mehr wegen möglichen illegalen Konten haben müssen. Auch der Verdienst der Betrüger, die mit solchen Taten Geld verdienen, wird dadurch ausgetrocknet.