Reisen in Deutschland werden teurer 09.03.2018

American Express (Amex) legt seit jeher einen großen Fokus auf den Markt für Geschäftsreisen. Entsprechend veröffentlicht American Express Global Business Travel (GBT) auch jedes Jahr eine Studie zur Entwicklung der Preise auf dem Reisemarkt. Die Studie umfasst dabei den Preisanstieg in drei unterschiedlichen Bereichen: Flüge, Hotels und Mietwagen. Dabei konzentriert sich der Kreditkartenkonzern nicht ausschließlich auf eine allgemeine Betrachtung, sondern untersucht die Entwicklung in ausgewählten Ländern. Die Erhebungen haben in diesem Jahr ergeben, dass die Flugpreise in Deutschland stärker steigen als in anderen Nachbarländern. Der Anstieg ist insgesamt allerdings als moderat einzustufen.

Flugpreise in Deutschland steigen um mehr als vier Prozent

Gerade auf der Kurzstrecke gibt es laut Amex einen signifikanten Anstieg der Preise. Laut dem US-Konzern steigen die Preise für Flüge auf der Kurz- und Mittelstrecke in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um immerhin 4,25 Prozent. Auf der Langstrecke liegt der Anstieg bei vergleichsweise geringen 2,75 Prozent. Beide Werte liegen jedoch deutlich über der prognostizierten Inflation in Deutschland. Flüge werden entsprechend im Verhältnis zu anderen Leistungen und Waren teurer. Für die Erhebungen hat sich American Express bei der Kurzstrecke auf die Economy Class fokussiert und setzt auf der Langstrecke auf die Business Class als Maßstab.

In anderen europäischen Ländern sind die Steigerungen im Bereich der Flugpreise deutlich geringer als in Deutschland. In Großbritannien beispielsweise wird bei der Kurzstrecke nur ein Anstieg um 0,75 Prozent erwartet, auf der Langstrecke sogar nur um 0,25 Prozent. Im Verhältnis zur Inflation sinken die Flugpreise sogar. Auch in anderen Ländern, zum Beispiel in Frankreich, sind die Steigerungen deutlich moderater als in Deutschland. Dies gilt sowohl für die Kurzstrecke (Economy Class) sowie für die Langstrecke (Business Class).

Zu erklären sind diese Veränderungen allen voran dadurch, dass durch die Pleite von airberlin der Marktanteil der Lufthansa Group deutlich gestiegen ist (vor allem in Deutschland). Zur Lufthansa Group gehören neben der Lufthansa unter anderem auch Eurowings, Austrian Airlines und Swiss. An manchen deutschen Flughäfen hat die Lufthansa einen Marktanteil von über 50 Prozent und kann entsprechend die Preise diktieren. Schon im vergangenen Jahr sind die Flugpreise deshalb im Schnitt gestiegen. Da andere Fluggesellschaften, allen voran EasyJet und Ryanair, immer größere Kapazitäten im deutschen Markt aufbauen, wird sich der Effekt allerdings mittelfristig wieder verringern, so die Vorhersage.

Hotel- und Mietwagenpreise steigen nur moderat

Anders als bei den Flugpreisen ist der Anstieg bei den Hotel- und Mietwagenpreisen in Deutschland vergleichsweise moderat. Bei den Hotels liegt der Anstieg laut Angaben der American Express-Studie bei voraussichtlich 2,5 Prozent, bei Mietwagen sogar nur bei einem Prozent. Damit sind die Preiseanstiege vergleichbar mit dem Anstieg in anderen Ländern. Dies zeigt auch gut die Sondereffekte der airberlin-Pleite, die besonders bei den Preisen für Flüge für eine überdurchschnittliche Teuerung gesorgt hat.

In anderen europäischen Ländern sind die Reisekosten teilweise nicht gestiegen. Weder Hotels noch Mietwagen sind in den meisten europäischen Ländern deutlich teurer geworden, sodass das Reisen per se nicht grundsätzlich preisintensiver geworden ist. Wenngleich die Angaben von Amex für den Geschäftsreisemarkt erhoben werden, so geben sie für Privatreisen zumindest eine gewisse Richtung vor. Durch eine geschickte Planung lassen sich Ihre privaten Reisen oft sogar noch deutlich günstiger realisieren als geschäftliche Reisen. Eine ähnliche Studie von Visa hat ergeben, dass die meisten Menschen in diesem Jahr mehr Geld für Reisen ausgeben wollen und zudem mehr Reisen planen.

Auf Reisen mit Kreditkarten sparen

Für Reisen bieten sich generell Kreditkarten an. Dabei sollten Sie den Fokus aber nicht zwingend nur auf American Express legen, denn andere Gesellschaften bieten Ihnen teilweise noch bessere Konditionen. Im Bereich der kostenlosen Kreditkarten sind es vor allem Karten von Visa und Mastercard, die besonders positiv auffallen. Eine ideale Reise-Kreditkarte sollte dabei allen voran zwei Aspekte erfüllen:

• Kostenfreie Abhebungen
• Gebührenfreie Zahlungen in Fremdwährungen (wenn Sie außerhalb der Euro-Zone unterwegs sind)

Im Idealfall handelt es sich zudem um eine kostenlose Kreditkarte, bei der Sie die Jahresgebühr nicht im Blick haben müssen. Ideal sind hierfür beispielsweise die DKB Kreditkarte oder auch die Santander 1plus Visa Card. Beide Kreditkarten sind komplett kostenlos und bieten Ihnen die Möglichkeit, weltweit kostenfrei Bargeld abzuheben und in Fremdwährungen ohne zusätzliche Gebühren zu bezahlen (bei der DKB Kreditkarte nur als Aktivkunde).

Sofern Sie besonders viel unterwegs sind, bietet sich unter Umständen auch eine Kreditkarte mit Reiseversicherungen an. Vor allem bei Fernreisen sind eine Reiserücktrittskosten-Versicherung und eine Auslandsreisekranken-Versicherung zwingend zu empfehlen. Zwar kann man alle Versicherungen theoretisch auch ohne eine Kreditkarte abschließen, meist ist die Kombination mit einer solchen aber sogar günstiger. Das gilt natürlich besonders bei kostenlosen Kreditkarten wie der Gebührenfrei Mastercard Gold.

Bei dieser kostenfreien Kreditkarte erhalten Sie alle wichtigen Reise-Versicherungen und dürfen sich zudem über gebührenfreie Zahlungen in Fremdwährungen sowie kostenlose Abhebungen im In- und Ausland freuen. Dafür gibt es jedoch sowohl bei den Abhebungen als auch bei der Abrechnung der Kreditkarte ein sehr komplexes System. Sofern Sie die Abrechnung nicht per Überweisung ausgleichen, können hohe Zinsen auf Sie zukommen.

Auch wenn Reisen im neuen Jahr also etwas teurer werden: Mit der richtigen Kreditkarte können Sie genug Geld einsparen, um dennoch besser wegzukommen.